Der Nationalspieler war nur aufgrund der immensen Personalprobleme im defensiven Mittelfeld in die Startformation gerückt. Und so hatte der Sieg gegen Dortmund nicht nur für die Werkself, die so den Anschluss an die Champions-League-Plätze nicht verlor, sondern auch für Amiri persönlich eine besonders hohe Bedeutung.
"Von mir ist eine Last abgefallen. Für mich war es in den vergangenen ein, zwei Wochen etwas schwieriger. Ich habe ja nicht von Beginn an gespielt", gab der offensive Mittelfeldspieler zu, der eher auf der Acht zuhause ist, "aber ich habe trotzdem an mich geglaubt, habe hart trainiert und auf meine Chance gewartet. Ich hoffe, dass ich sie genutzt habe."
Ich kann überall spielen...
Nadiem Amiri
Amiris Leistung stimmte jedenfalls. Nicht nur, weil er den ersten Leverkusener Treffer mit einem feinen Steilpass direkt vorbereitete und den zweiten mit seiner Flanke einleitete. Der Rechtsfuß fand auch insgesamt Gefallen an der ihm notgedrungen zugeteilten Position. "Ich bin ja ballsicher und habe keine Angst, mir die Bälle hinten abzuholen unter Druck. Das Gefühl wollte ich auch Lukas (Hradecky, Leverkusens Torwart, d. Red.) und den Innenverteidigern geben, dass ich immer anspielbar bin und sie nicht jeden Ball lang schlagen müssen", erklärte der Sommer-Einkauf.
Wie Amiris kurzfristige Perspektive aussieht, ist trotz seines guten Auftritts offen. Kerem Demirbay kann gegen Union Berlin nach seiner Gelb-Rot-Sperre genauso wieder mitwirken wie wohl auch Exequiel Palacios, der wegen Rückenproblemen passen musste. Und mit Charles Aranguiz, der seit Anfang Januar mit einer Wadenverletzung ausfällt, steht ein dritter Sechser vor der Rückkehr. "Charly ist auf einem guten Weg, er hat auf dem Platz trainiert", erklärte Peter Bosz am späten Samstagabend. Von den vier gegen Dortmund fehlenden Sechsern wird der Trainer wohl einzig auf Julian Baumgartlinger ("Er wird vielleicht länger ausfallen", so Bosz) nicht so schnell zurückgreifen können.
Wo spielt Amiri nächste Woche?
Amiri muss also weiter kämpfen um seinen Startelfplatz, sagt aber gelassen: "Du musst immer liefern bei dieser Konkurrenz in dieser Mannschaft." Kehrt Bosz gegen Union Berlin wieder zu seinem jüngst meist gewählten 4-2-3-1 zurück, gibt es Amiris Idealposition nicht wirklich. "Wir haben ja zuletzt ohne Achter gespielt, Kai (Havertz, d. Red.) als hängende Spitze. Aber ich gebe weiter Gas. In der Hinrunde habe ich mich auch durchgesetzt. Ich werde mich jeden Tag zeigen. Dann entscheidet der Trainer." Wo er denn seinen Platz finden möchte? Amiri antwortet mit einem Augenzwinkern: "Ich kann überall spielen..." Leistungen wie gegen den BVB erhöhen in jedem Fall seine Einsatzchancen.
