Bundesliga

Als Beverungen dreimal traf . . .

Historie: Rot-Weiss Essen lag Eintracht Frankfurt gut

Als Beverungen dreimal traf . . .

Dynamisch, elegant: Klaus Beverungen im Trikot von Eintracht Frankfurt.

Dynamisch, elegant: Klaus Beverungen im Trikot von Eintracht Frankfurt. imago

kicker: Herr Beverungen, wie gut sind Ihre Erinnerungen an das einzige Bundesligaspiel, in dem Sie dreimal trafen?

Klaus Beverungen (63): Ich und drei Tore in einem Spiel? Ach ja, es war in Essen . . .

kicker: Richtig, 1975 beim 5:0-Sieg der Eintracht. Diesen Sonntag ist es genau 40 Jahre her. Am höchsten Bundesligasieg Frankfurts in der Hinrunde 1974/75 waren Sie mit einem Tor beteiligt. War die Rivalität gegen Essen damals besonders groß für jemand, der das Fußballspielen auf Schalke gelernt hatte?

Beverungen: Ach was, ich hatte damals mit Rivalität überhaupt nichts am Hut. Das mit Essen war Zufall - es hat wohl einfach gepasst. Es war meine erste Saison in Frankfurt, wo ich mich sauwohl gefühlt habe. Nach vier schweren Profijahren auf Schalke bin ich bei der Eintracht Stammspieler geworden.

kicker: Ihr Start in Frankfurt verlief kurios - wie wurden Sie im ersten Pflichtspiel DFB-Pokalsieger?

Rückblick

Beverungen: Aufgrund der WM 1974 war das Pokal-Finale auf die neue Saison verlegt worden und fand direkt vor Bundesligastart statt. 1975 gewannen wir erneut den Pokal. Es war mein drittes Finale. Als Schalke-Spieler saß ich einmal im Endspiel auf der Bank.

kicker: Wohin sind die Kontakte enger - Frankfurt oder Schalke? Beverungen: Auf jeden Fall nach Frankfurt. Ab und zu telefoniere ich mit Bernd Hölzenbein, Jürgen Grabowski oder Gert Trinklein - wobei der Kontakt in den vergangenen Jahren seltener geworden ist. Bei Grabis 70. Geburtstag 2014 war ich leider in Urlaub und musste absagen, ich wäre gerne gekommen.

kicker: Sind Sie mit 63 noch berufstätig?

Zweimaliger DFB-Pokalsieger: Klaus Beverungen 1974 auf dem Frankfurter Römerberg.

Zweimaliger DFB-Pokalsieger: Klaus Beverungen 1974 auf dem Frankfurter Römerberg. picture alliance

Beverungen: In einem Jahr gehe ich in Rente. Ich arbeite bei einer großen Versicherungsgesellschaft in Karlsruhe, der BGV. Es kam mir entgegen, dass man sich früher nicht komplett auf die Fußballkarriere verließ. Ich hatte Großhandelskaufmann gelernt. Ich wusste nicht, ob es mit der Bundesligakarriere klappt und damals hat man als Fußballprofi hat relativ wenig Geld verdient im Vergleich zu heute. Ein Ersatzspieler bekam nicht mehr als ein kaufmännischer Angestellter.

kicker: Sind Sie dem Fußball noch verbunden?

Beverungen: Kaum. Meine Frau stammt aus Baden-Württemberg, dort beendete ich meine Karriere in der Oberliga. Irgendwann machten sich die vielen Verletzungen, die bis zum Kreuzbandriss reichten, stärker bemerkbar - danach habe ich auf den Beruf konzentriert.

kicker: Welches waren die fußballerischen Highlights in Ihrer Karriere?

Beverungen: Die Pokal-Endspiele mit der Eintracht zählen auf jeden Fall dazu. Natürlich auch die Partie in Essen, wo mir die drei Tore gelangen. Gerne erinnere ich mich auch an die Spiele mit der Jugend-Nationalmannschaft mit Uli Hoeneß, Paul Breitner, Rainer Bonhof und so weiter. Damals war ich recht gut. Den Sprung habe ich aber nie richtig geschafft - obwohl ich auf 129 Bundesligaspiele kam.

kicker: Was war die größte Enttäuschung der Laufbahn?

Beverungen: Als ich 1972 im DFB-Pokal-Halbfinale zwei Elfmeter verschoss. Einen während des Spiels, einen während des Elfmeterschießens - zum Glück kam Schalke trotzdem weiter und wurde sogar noch Pokalsieger durch ein 5:0 gegen Kaiserslautern.

Interview: Michael Ebert

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