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Alemannia Aachen: Zwischen Misstönen und Vorfreude

Regionalliga West, 20. Spieltag - Vorschau

Alemannia Aachen: Zwischen Misstönen und Vorfreude

Heiner Backhaus freut sich auf den Re-Start: "Wir haben mehr Lust, den Aufstieg zu schaffen, als Angst davor, daran zu scheitern." 

Heiner Backhaus freut sich auf den Re-Start: "Wir haben mehr Lust, den Aufstieg zu schaffen, als Angst davor, daran zu scheitern."  IMAGO/Nordphoto

20. Spieltag

Es tut sich einiges am Tivoli derzeit. Kurz vor dem ersten Ligaspiel des neuen Kalenderjahres am Samstag bei Borussia Mönchengladbach II ist viel Bewegung in Aachen: Trainer Heiner Backhaus hat den Pro-Lizenz-Lehrgang beim DFB in Frankfurt begonnen, fünf neue Spieler haben beim Tabellenzweiten der Regionalliga West angeheuert, bislang drei haben die Alemannia verlassen, weitere Abgänge sind noch möglich. Und nach einer verstörenden Stellungnahme des Vereins zu den Demonstrationen gegen Rechtsextremismus, die bundesweit für Irritationen gesorgt hatte, sind Aufsichtsratsvorsitzender Marcel Moberz und Geschäftsführer Sascha Eller derzeit ständig unterwegs, um die Wogen wieder zu glätten - Entschuldigung und Fehlereingeständnis inklusive.

Dazu möchte Heiner Backhaus gar nichts sagen. Die Stellungnahme, in dem der Verein seine Nichtteilnahme an einer Demonstration gegen Rechtsextremismus am vergangenen Wochenende in Aachen damit begründet hatte, dass Politik die Gesellschaft spalte, Sport sie hingegen zusammenführe, stamme nicht von ihm, er konzentriere sich komplett auf den Sport. Und in diesem Bereich stehen der Alemannia nun "15 Endspiele" ins Haus, wie Sportdirektor Eller das Programm bis zum ersehnten Aufstieg im Mai nennt. Backhaus nimmt diese Bezeichnung gerne an. "Das ist doch schön, eine solche Situation zu erleben", sagt er. "Das haben wir uns erarbeitet." Unter besonderen Druck setze das weder ihn noch sein Team. "Wir haben mehr Lust, den Aufstieg zu schaffen, als Angst davor, daran zu scheitern", sagt Backhaus.

Fünf Zugänge

Zum großen Ziel beitragen sollen auch die fünf Neuzugänge, von denen vor allem Anas Bakhat und Florian Heister im Trainingslager und in den Testspielen bereits zu überzeugen wussten. Die beiden versteht Backhaus übrigens ebenso wie Thilo Töpken und Julias Schell als Vorgriff auf die nächste Saison. "Das waren strategische Entscheidungen", sagt der 41-Jährige. Wenn Spieler wie Heister oder Schell in der Rückrunde bei einem anderen Verein überzeugt hätten, "dann hätten wir sie im Sommer vermutlich nicht mehr bekommen". Elsamed Ramaj ist mittlerweile Geschichte am Tivoli, er wechselt zu Ex-Trainer Fuat Kilic zum VfB Oldenburg.

Wer von den neuen oder alten Spielern gegen Gladbach beginnen wird, lässt Backhaus - wenig überraschend - noch offen. "Bei mir ist niemand gesetzt", sagt er, schließlich gelte das Leistungsprinzip. Zwar habe der Gegner den Vorteil, bereits ein Ligaspiel bestritten zu haben (0:0 gegen Oberhausen). Aber wenn seine Mannschaft wieder eine absolute Intensität zeigt, dann sei sie gemeinsam mit den Fans im Rücken, die das Spiel im Grenzlandstadion vermutlich wieder zu einem Heimspiel für die Alemannia machen werden, durchaus in der Lage, so Backhaus, dort zu bestehen und zu gewinnen. 

Die weiteren Partien

Der Spieltag startet am Freitag mit der Partie Rot-Weiß Oberhausen gegen SV Lippstadt, am Hauptspieltag Samstag stehen dann fünf weitere Ansetzungen an: Fortuna Düsseldorf II empfängt den SC Wiedenbrück, Primus 1. FC Bocholt den 1. FC Köln II, der 1. FC Düren den SV Rödinghausen, der Wuppertaler SV den FC Schalke 04 II und der FC Gütersloh die SSVg Velbert. Am Sonntag finalisiert das Duell Fortuna Köln gegen SC Paderborn II den Spieltag.

Die für Samstag geplante Partie zwischen RW Ahlen und dem FC Wegberg-Beeck wurde wegen des noch immer unbespielbaren Rasens im Wersestadion abgesagt.

Holger Richter

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