Bundesliga

Lucas Alario: Welche Rolle Hinteregger beim Wechsel spielte

"Der Teamgeist hat mich beeindruckt"

Alario: Welche Rolle Hinteregger und Abraham beim Wechsel spielten

Stellte sich am Mittwoch den Fragen der Medienvertreter: Lucas Alario.

Stellte sich am Mittwoch den Fragen der Medienvertreter: Lucas Alario. IMAGO/Jan Huebner

Der Fußballer und der Mensch Lucas Alario abseits des Rasens treten recht unterschiedlich auf. Zwar ist der Argentinier auch auf dem Platz kein Lautsprecher, doch das Selbstvertrauen vor dem gegnerischen Tor hatte den 29-Jährigen auch in schwierigen Zeiten nicht verlassen. Bei seiner Präsentation am Dienstag saß hingegen ein sehr ruhiger, fast schon etwas schüchterner Alario auf dem Podium. Den Dolmetscher brauchte er nur, um seine spanischen Antworten für die Medienvertreter übersetzen zu lassen. Die Fragen verstand er auch auf Deutsch. Doch ihm fehle noch etwas die Sicherheit, sich in Gesprächen auch auf Deutsch zu öffnen, berichtete er.

Die Eintracht hat ihn ja auch nicht geholt, damit er große Reden schwingt. Tore soll er erzielen. Druck von außen spürt er dabei nicht, Alario misst sich an seinen eigenen Zielen. "Ich haben meinen eigenen Anspruch und den Druck, den ich mir setze. Für Siege braucht es Tore. Als Neuner bin ich da, um die Tore zu erzielen und ich werde alles dafür geben, um das Team voranzubringen", berichtete er.

Letzte Saison "mein Toplevel nie zu 100 Prozent erreicht"

Dass er seinen eigenen Erwartungen bei der Werkself zuletzt hinterherrannte, hatte seine Gründe: "Ich hatte vergangenes Jahr mit Verletzungen zu kämpfen. Deswegen habe ich mein Toplevel nie zu 100 Prozent erreicht. Im heutigen Fußball ist es immer schwer, zu spielen, wenn du nicht ganz fit bist. Ich habe in Leverkusen die Entscheidung des Trainers respektiert und akzeptiert."

Wenn er gebraucht wurde, lieferte er trotzdem ab. Die fehlende Spielpraxis tat seinem Torriecher keinen Abbruch, wie seine sechs Treffer in nur 636 Bundesligaminuten der Saison 2021/22 belegen - eine Quote, auf die so mancher Stürmer neidisch schielt. Läuft alles nach Plan und der Körper spielt mit, kann er die Einsatzzeit in der kommenden Saison weit in die Höhe schrauben.

Kurze gemeinsame Zeit: Alario schwärmt von Borré

Am wohlsten fühlt sich Alario, wenn er noch einen Sturmpartner an seiner Seite hat. Das könnte Rafael Borré sein - beide kennen sich aus einer gemeinsamen, wenn auch kurzen Zeit bei River Plate im Jahr 2017. "Rafael ist ein Top-Spieler und ein Top-Mensch", schwärmte Alario. Ob beide gemeinsam das Potenzial zum Traumduo haben? Das müsse man den Trainer fragen.

Der freut sich jedenfalls auf einen Spieler, der auch gegen den Ball stets seine Rolle zu suchen weiß. Genau das habe ihm Oliver Glasner in den ersten Gesprächen seit seiner Ankunft am Main auch vermittelt. "Es ging viel darum, was der Trainer von mir verlangt, wie ich den Gegner unter Druck setze, damit dieser unsaubere Pässe spielt und wir in Ballbesitz kommen", so Alario.

Die Eintracht hatte der Neuzugang im vergangen Halbjahr intensiv verfolgt. Auch, weil Sportvorstand Markus Krösche bereits im Winter erstmalig in Leverkusen vorstellig wurde. Auf den zweiten Anlauf fanden beide Partien dann zusammen.

Alario verrät: "Es gab auch Angebote aus Spanien"

"Ich habe die letzten Jahre die Eintracht verfolgt und die stetige positive Entwicklung wahrgenommen. Es hat mich beeindruckt, was für ein Teamgeist entstanden ist. Ich bin froh, jetzt ein Teil dieser Mannschaft zu sein," erklärte Alario, der die SGE einem Wechsel ins Ausland vorzog: "Es gab auch Angebote aus Spanien, aber ich liebe es, große Spiele zu spielen und große Wettbewerbe wie die Champions League. Hier ist zudem alles sehr gut organisiert. Nicht nur im Sportlichen, auch im Privatleben. Das hat mich damals positiv überrascht. Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt. Ich fühle mich sehr wohl in Deutschland und bin unheimlich froh hier zu sein."

Seinen Anteil am Wechsel hatte auch Ex-Kapitän David Abraham. Alarios argentinischer Landsmann "war voll des Lobes. Das Gespräch war am Ende auch einer der ausschlaggebenden Gründe, hierher zu wechseln." Neuland ist für den Stoßstürmer künftig nicht nur Frankfurt, sondern auch seine Rückennummer: er trägt die 21. Das hat seinen Grund. "Ich habe in Leverkusen und Argentinien die 13 getragen. In Frankfurt kam es für mich aber nicht infrage, die 13 zu wählen - aus Respekt vor Martin Hinteregger und den Leistungen, die er erbracht hat."

Moritz Kreilinger

Martin Hinteregger

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