Bundesliga

Bayern: David Alaba kannte die Frist und muss nun einlenken oder gehen

Angebot ging an die 20-Millionen-Euro-Grenze

Alaba kannte die Frist - und muss nun einlenken oder gehen

Hat er eine Zukunft beim FC Bayern? Verteidiger David Alaba.

Hat er eine Zukunft beim FC Bayern? Verteidiger David Alaba. imago images

Die Deadline war punktgenau gesetzt. Sonntag, 1. November, 15 Uhr. Exakt bis zu diesem Zeitpunkt wollte die Führung in München wissen, ob David Alaba doch noch bereit sei, seinen bis zum 30. Juni 2021 gültigen Arbeitsvertrag zu verlängern. Ihm lag vom Rekordmeister ein Angebot bis 2024 vor, das bei einer jährlichen Steigerung und abhängig von (Jahresleistungs-)Prämien an die 20-Millionen-Euro-Grenze ging.

Mehrere Gesprächsrunden wurden seit vergangenem Winter geführt, durchaus mit Optimismus von beiden Seiten. Doch in die Top-Kategorie von Robert Lewandowski und Manuel Neuer wollen die FCB-Bosse Alaba nicht befördern, wie Hasan Salihamidzic im kicker (17. September) grundsätzlich erklärt hatte.

Die Alabas und ihr Interessenvertreter Pini Zahavi wollen sich damit nicht abfinden. Da sie sich seit der letzten Verhandlung nicht meldeten, rief Salihamidzic am vorigen Samstag Zahavi an und wies ihn auf die tags darauf endende Frist hin. Als Antwort erhielt er, das Angebot müsse aufgebessert werden. Daraufhin sagte der Sportvorstand dem Berater, dass der Klub am Sonntag seine Offerte zurückziehen und diesen Schritt abends bekannt geben werde. Darüber informierte Salihamidzic auch Alaba am Sonntag nach dem Training in einem 30-minütigen Vieraugengespräch. Der Spieler habe es ohne große Regung hingenommen.

Als Alaba am Montag öffentlich kundtat, er habe von der neuesten Entwicklung am Sonntagabend erst "aus den Nachrichten erfahren", trauten die Bayern-Bosse ihren Ohren nicht. Und auch die von Alaba formulierte Enttäuschung darüber, dass die Klub-Führung die kolportierten Vertragszahlen nie dementiert habe, wird im Verein damit gekontert, dass dann die in Wahrheit höheren Summen hätten genannt werden müssen.

Die Tausch-Idee mit Sané sei nie konkretisiert worden

Die von Alaba zudem beklagte Idee, ihn im Tausch gegen Leroy Sané ein Jahr vor Vertragsende abzugeben, soll von Manchester City ausgegangen sein. Salihamidzic habe diese Variante kurz mit Zahavi besprochen, sie sei in der FCB-Führung aber nie konkretisiert worden. Zahavi wollte sich auf kicker-Anfrage in der aktuellen Phase nicht äußern.

Dem Agenten ist nun die Chance genommen, bei anderen Klubs mit dem Bayern-Angebot im Rücken den Preis für Alaba zu beeinflussen. Die Münchner wiederum drohen einen verdienten und noch immer bärenstarken Spieler gratis zu verlieren, außer beide Partner nähern sich noch an. Doch dazu müsste die Alaba-Seite eine bisher nicht gezeigte Bereitschaft offenbaren und einlenken. Der FCB, da sind sich die führenden Köpfe einig, wird seine Position nicht verändern und, so heißt es, "keinen Cent drauflegen".

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Karlheinz Wild

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