Bundesliga

Chris "Air Richards": Bayern Münchens Alternative hinten rechts

Flick bringt auch im Supercup Talente

"Air Richards": Die Alternative hinten rechts

Durfte im Supercup gegen den BVB ran: Chris Richards.

Durfte im Supercup gegen den BVB ran: Chris Richards. imago images

Hansi Flick stellte clever auf gegen den BVB. Auf den verletzten Leroy Sané musste Bayerns Trainer ohnehin verzichten, die angeschlagenen Leon Goretzka (Rücken/Tribüne) und David Alaba (muskuläre Probleme/Bank) bekamen ebenso eine Pause wie Jerome Boateng. Auch der zuletzt ausgepowert wirkende Serge Gnabry durfte sich eine knappe Stunde ausruhen, ehe er Kingsley Coman ablöste. Denn auch der Franzose ist alles andere als fit, er kommt gerade aus einer zweiwöchigen Quarantäne.

Der Mittwochabend zeigte einmal mehr, dass die Mentalität dieser Mannschaft stimmt, beispielhaft exerziert von Joshua Kimmich bei seinem Willenstor zum finalen 3:2. Dennoch wirken die Bayern plötzlich verwundbar. Hoffenheim nutzte dies am vergangenen Sonntag beim 4:1 gnadenlos aus, der BVB nicht. Flick setzt aufgrund seines schmalen Kaders und der vielen Spieler auch auf die Jugend, und wird nicht enttäuscht. Die meisten Minuten bekam gegen Dortmund Chris Richards.

Der US-Amerikaner ersetzte den fehlerhaften Benjamin Pavard beim Stande von 2:2. De 20-Jährige wechselte 2018 vom FC Dallas nach München und benötigte Zeit zur Eingewöhnung. In der vergangenen Rückrunde startete er dann voll durch und half als zuverlässiger Verteidiger der 2. Mannschaft auf dem Weg zur Drittligameisterschaft. Aufgrund seines guten Kopfballs defensiv wie offensiv nennen ihn seine Mitspieler "Air Richards". Als Innenverteidiger wird er es bei den Profis aufgrund der Fülle an Klassespielern schwer haben, als Rechtsverteidiger dürfte er Chancen bekommen, solange die Münchner keinen Backup für Pavard verpflichtet haben. Hier agiert er defensiv solide, müsste sich aber im Vorwärtsgang steigern.

Fein steht bei Flick nicht hoch im Kurs

Jamal Musiala und Joshua Zirkzee erhielten trotz des engen Spielstandes erneut Spielzeit, auf der Bank saßen mit Malik Tillman und Adrian Fein weitere Talente, wobei Letztgenannter bei Flick nicht hoch im Kurs steht. Vor der Länderspielpause geht es für den FC Bayern am Sonntagabend gegen Hertha BSC (18 Uhr, LIVE! bei kicker) weiter. Sollten bis dahin Neuzugänge kommen, dürften sie kein Thema für die Startelf oder den Kader sein. Die Talente dürfen also erneut aufs Minutensammeln hoffen.

Gleiches gilt für das Pokalduell mit Fünftligist Düren am 15. Oktober, wenn zahlreiche Nationalspieler ein oder zwei Tage zuvor noch Länderspiele absolvieren.

Frank Linkesch