Bundesliga

"Air Jordan": Mehr Futter für den Ankerspieler

Gladbachs neuer Stürmer braucht bessere Unterstützung

"Air Jordan": Mehr Futter für den Ankerspieler

Neu bei den Fohlen: Jordan beim Testspiel gegen Werder.

Neu bei den Fohlen: Jordan beim Testspiel gegen Werder. IMAGO/Ulrich Hufnagel

Groß gewachsen (1,90 Meter), äußerst sprungkräftig, fast logisch, dass Jordan in seiner Zeit in der Schweiz mitunter auch "Air Jordan" genannt wurde. In Mönchengladbach jedenfalls ist der neue Offensivmann nicht nur wegen seiner Qualitäten in der Luft höchst willkommen.

Zwei Kostproben hat Jordan bisher abgeliefert, 30 Minuten gegen die Bayern, am Donnerstag kamen 76 Minuten im Testspiel gegen Werder Bremen (0:1) hinzu. Logisch, dass es noch dauert, bis der 27-Jährige besser in das Spiel der Gladbacher integriert ist.

Spielbericht

Gute Ansätze bei seinem alten Bekannten sah Trainer Seoane, der Jordan schon aus der gemeinsamen Zeit bei Young Boys Bern kennt, aber dennoch. "Mit dem Rücken zum Tor", so der Gladbacher Coach, "hat er viele Bälle festgemacht und auch fast keinen einzigen Fehlpass gespielt."

Darüber hinaus erwartet der Trainer natürlich viel mehr Futter von den Flügeln für den Mann, der neuerdings bei Borussia die 13 trägt, jene Nummer, die jahrelang den Rücken von Top-Torjäger Lars Stindl zierte.

Seoane war für Jordan ein Argument

"Damit er besser zur Geltung kommt, brauchen wir mehr Bälle in den Strafraum, mehr Flanken und mehr Standardsituationen", so Seoane. Der altbekannte Trainer war natürlich ein wichtiger Grund für Jordan, eine Leihe von Union Berlin an den Niederrhein anzustreben. "Wir haben ein gutes Verhältnis, und er kennt mich gut. Der Trainer weiß natürlich, wie er mich am besten einsetzen kann."

In der Schweiz schoss Jordan in 64 Ligaspielen 34 Tore, holte sich mit 22 Treffern sogar die Torjägerkrone. Doch nicht nur wegen seiner Vollstrecker-Qualitäten war Jordan den Borussen aufgefallen. "Er ist ein physischer Stürmer, bringt mit seiner Größe ein gutes Kopfballspiel mit und ist einer, der sich im Sechzehner wohlfühlt", so der Trainer. "Natürlich braucht er auch keine lange Eingewöhnungszeit, weil er die Bundesliga kennt."

Jordan und Cvancara im Duett?

Für Manager Roland Virkus ist Jordan ein "Ankerspieler im Zentrum, einer, der die Bälle gut festmachen kann. Er wird unsere Offensive gut tun." Zumindest gegen Bremen gelang dies über weite Strecken schon sehr gut, auch wenn Jordan mangels Unterstützung seine Abschlussqualitäten noch nicht unter Beweis stellen konnte.

Das soll er am besten schon am kommenden Sonntag in Darmstadt tun, womöglich im Verbund mit Tomas Cvancara, der in seinen ersten Wochen bei den Fohlen schon für Aufsehen sorgte, auch im Angriffszentrum, aber nicht auf diese Rolle festgelegt ist. "Ich spiele sehr variabel, zuletzt habe ich ja auch auf der Zehn gespielt oder könnte über die Flügel angreifen", so der Tscheche.

Jordan und Cvancara gemeinsam also? Nicht ausgeschlossen, dass Seoane seine beiden neuen Angreifer am nächsten Sonntag sogar zusammen aufbietet, wenn auf die Fohlen sicherlich die Aufgabe zukommt, beim Aufsteiger Darmstadt 98 ein tief stehende Defensive zu knacken.

Nach dem Testspiel am Donnerstag diente der Freitag dem regenerativen Training, am Wochenende haben die Profis frei. Die Vorbereitung auf das zweite Auswärtsspiel der Saison beginnt also am Montag.

Oliver Bitter

Alle Gewinner der Fritz-Walter-Medaille seit 2005