Vier Partien in Folge, zwei darunter unter neuem Trainer, gingen für Rot Weiss Ahlen zuletzt verloren, die Elf von Markus Kaya steckt damit weiter tief im Keller - auch wenn sich die Lage durch den angekündigten Rückzug des 1. FC Kaan-Marienborn gebessert hat.
Im Vergleich zum jüngsten 0:3 gegen Lippstadt gab es ganze fünf Veränderungen bei RWA: Im Tor stand Brinkmann für Brüseke, außerdem begannen Özkara, Ubabuike, Schlüsselburg und Holldack für Marino, Zuhs, Dej und Marzullo. Bei Gegner SC Wiedenbrück gab es eine erzwungene Veränderung im Vergleich zum wilden 3:2-Sieg gegen den SV Straelen in der Vorwoche: Kerkenmeyer rotierte kurzfristig für Szeleschus in die Startelf.
Schwungvoller Start
Ahlen begann mit Schwung, schon mit der ersten Aktion setzte Ubabuike aus spitzem Winkel einen Ball ans Aluminium. Auf der Gegenseite brachte Ruzgis das Kunststück fertig, nach Aboagye-Vorlage aus einem Meter über das leere Tor zu zielen (8.). Wiedenbrück war ab da an aber besser in der Partie und hatte auch den zweiten Hochkaräter, als Fehler frei vor Keeper Brinkmann auftauchte; der aber parierte stark per Fußabwehr (19.).
Dennoch: Auch die Heimelf legte die richtige Körpersprache an den Tag und wurde in den Minuten vor der Pause wieder stärker, aber nicht nur bei einer aussichtsreichen Kontersituation fehlte es an Präzision (33.). Wiedenbrück hingegen kam weiter besser in Abschlussposition, Ruzgis zielte nochmals aus 18 Metern zentral vorbei (43.) - keine Tore zur Pause.
Ahlen mit Doppelschlag
Die Gäste kamen druckvoll aus der Kabine - dann aber leistete sich SCW-Keeper Beermann einen dicken Bock: Nach einem Rückpass unterlief ihm ein doppelter technischer Schnitzer, Holldack spritzte dazwischen, bedankte sich und schob zum 1:0 ins leere Tor ein (54.).
Wiedenbrück reagierte wütend, Kaptans Versuch vom Strafraum strich haarscharf am Pfosten vorbei (57.), die Gäste aber wurden gleich erneut kalt geduscht. Tuma und Holldack brachten über rechts Bulut in Position, der aus rund zehn Metern auf 2:0 stellte (58.). Und nun war Ahlen voll da: Beermann musste gegen Twardzik parieren (63.), dann köpfte Reithmeir knapp übers Tor (65.).
Wiedenbrück, schwer angeschlagen, fing sich zwar zunächst wieder - Kaptan probierte es aus der Distanz (69.) -, dennoch blieb Ahlen das aktivere Team, bekam Räume und wollte die Entscheidung. Ubabuike scheiterte frei vor Beermann (82.). Die Gegenwehr der Gäste erlahmte zunehmend, so durfte der eingewechselte Skoda, im Strafraum alleine gelassen, den 3:0-Schlusspunkt herstellen (86.).
Ahlen nimmt damit erfolgreich Revanche für die 0:5-Hinspielpleite und feierte - nach zuletzt zwei 0:3-Niederlagen - den ersten Sieg unter neuem Trainer. Der Dreier ist auch ein wichtiges Zeichen im Keller: Rot Weiss befindet sich nun in Schlagdistanz zum sicheren Ufer, während Wiedenbrück es verpasst, weiter Luft zwischen sich und die Rote Zone zu bringen. Weiter geht es für RWA am kommenden Freitag beim SV Rödinghausen, der SCW ist schon am Mittwoch im nächsten Nachholspiel bei Gladbach II gefordert.