Torloser Torjäger: Rostocks Victor Agali hat eine niederschmetternde Bilanz. imago
Diese Frage stellen sich inzwischen auch die Hansa-Verantwortlichen. Monatelang hatte Trainer Frank Pagelsdorf dem 29-Jährigen den Rücken gestärkt, ihm einen Platz in der Startelf reserviert. Weil er hoffte, dass bei Agali der Knoten platzt. Und weil sich im harmlosesten Angriff der Liga keine Alternativen aufdrängten. Das hat sich bis heute nicht geändert, dennoch bröckelt Pagelsdorfs Vertrauen in den Stürmer mehr und mehr. Das letzte Auswärtsspiel in Dortmund erlebte er erstmals von der Reservebank aus, und das könnte ihm auch in Duisburg passieren. "Ob er spielt, steht noch nicht fest", so der Coach. Denn Pagelsdorf ist nicht entgangen, dass Agali seinem ursprünglichen Auftrag, Zweikämpfe zu gewinnen und Räume für die Kollegen zu schaffen, zuletzt immer seltener zufriedenstellend nachgekommen ist. Und vor allem, dass Agali kaum noch zu Chancen kommt.
Spielersteckbrief
"Ich habe ihn permanent in Schutz genommen", so der Trainer, "aber er muss auch mal den Ehrgeiz entwickeln, ein Tor machen zu wollen." Agali, der einen indiskutablen kicker-Notenschnitt (4,38) aufweist, lässt den Vorwurf so nicht stehen, klagt über mangelnde Unterstützung aus dem Mittelfeld und fehlende Flanken. Für ihn gehts auch um einen neuen Vertrag. In Rostock naht für ihn das Aus zum Saisonende.
Oliver Hartmann