Bundesliga

Adlerauge Manga plant den Absprung nach England

Frankfurt: Der Abschied des Direktor Profifußballs käme nicht überraschend

Adlerauge Manga plant den Absprung nach England

Begehrt in der Branche: Ben Manga (Mitte).

Begehrt in der Branche: Ben Manga (Mitte). picture alliance/dpa

Voller Stolz verkündete die Eintracht am 5. März 2021 die Vertragsverlängerung von Ben Manga bis 2026. Nach dem seinerzeit bereits feststehenden Abschied des damaligen Sportvorstands Fredi Bobic war es ein wichtiges Signal, dass es gelang, Manga zu halten. Dem langjährigen Chefscout, der für die SGE viele Stars entdeckte, lagen mehrere Angebote vor, unter anderen hätte er mit Bobic nach Berlin gehen können. Versüßt wurde Manga die Verlängerung mit einer kräftigen Gehaltserhöhung und einer Beförderung: Der Ex-Profi (u.a. Fortuna Düsseldorf, Alemannia Aachen) firmiert seither als Direktor Profifußball und Kadermanager.

Doch nun könnte es zur vorzeitigen Trennung kommen. Am Montag berichtete Sky, dass Manga vor einem Wechsel nach England steht, wo er bei einem Klub Sportdirektor werden soll. Das deckt sich mit kicker-Informationen. Sportvorstand Markus Krösche und Manga wollten sich auf kicker-Nachfrage nicht äußern.

Überraschend käme ein Abschied nicht. Bereits im vergangenen Jahr schrieb der kicker in der Ausgabe vom 28. Oktober: "In der Branche ist es ein offenes Geheimnis, dass bei der Kaderplanung Mangas Expertise unter Krösche nicht mehr so gefragt ist wie noch unter Bobic." In der vergangenen Transferperiode war Manga noch in die Verpflichtung von Shootingstar Randal Kolo Muani involviert, alle anderen Transfers, darunter Mario Götze und Eric Junior Dina Ebimbe, tragen Krösches Handschrift.

Managementaufgaben wurden Manga trotz der exponierten Jobbezeichnung nicht übertragen, auch in der Öffentlichkeit trat er nicht in Erscheinung. Seine Aufgaben beschränkten sich weiterhin auf das Scouting. Was die Frage aufwirft, weshalb der Aufsichtsratsvorsitzende Philip Holzer Manga überhaupt in diese Stellung hob. Der für den Sport verantwortliche Vorstand Krösche stand zu diesem Zeitpunkt noch nicht als Bobic-Nachfolger fest und konnte bei dieser Personalie deshalb nicht mitreden. Offenbar bietet sich für Manga nun in England die Möglichkeit, aus dem Schatten herauszutreten und als Sportdirektor größeren Einfluss zu nehmen. Es ist nicht zu erwarten, dass die Eintracht ihrem Adlerauge Steine in den Weg legen wird.

Julian Franzke