Bundesliga

Adeyemi: Bereichernd und einmal unsportlich

Flügelspieler kehrt nach Verletzung zurück

Adeyemi: Bereichernd und einmal unsportlich

Karim Adeyemi fiel beim BVB-Sieg gegen Union in mehrfacher Hinsicht auf.

Karim Adeyemi fiel beim BVB-Sieg gegen Union in mehrfacher Hinsicht auf. IMAGO/Treese

Diese eine Szene würde Karim Adeyemi wohl gerne aus seiner persönlichen Comeback-Bilanz streichen: Der Flügelstürmer hatte sich mit viel Tempo auf dem Flügel gegen Unions Josip Juranovic durchgesetzt, zog mit Zug in den Strafraum und war im Grunde auch schon an Paul Jaeckel vorbei. Doch statt weiter den Weg zum Tor und den Abschluss zu suchen, ließ sich der Nationalspieler ohne Körperkontakt einfach fallen und versuchte so, dreist einen Elfmeter zu schinden. Extrem unsportlich und zudem in Zeiten des Video-Schiedsrichters ohnehin komplett zum Scheitern verurteilt - mit dieser Aktion tat er sich keinen Gefallen und wurde von Schiedsrichter Daniel Schlager berechtigterweise mit der Gelben Karte bestraft.

Spielbericht

Ansonsten aber gelang dem 21-Jährigen die Rückkehr nach langen Wochen durchaus. Im Heimspiel gegen Hertha BSC hatte er sich bei der Vorarbeit für den Treffer von Donyell Malen eine Muskelverletzung zugezogen und danach unter anderem in der wichtigen Partien bei Chelsea gefehlt. In München vor etwas mehr als einer Woche saß er bereits auf der Bank, wurde angesichts des früh entschiedenen Spitzenspiels aber geschont, beim desaströsen Pokal-Aus unter der Woche fehlte er gesperrt.

Gegen die Eisernen aus Berlin stand er nun wieder in der Startelf und bewies seinen Wert fürs Team direkt. Das Tempo über die Außenbahn, die unberechenbaren Dribblings, der Zug zum Tor hatten dem BVB stellenweise arg gefehlt, vor der Verletzung war Adeyemi in seiner bisher besten Form in Schwarz-Gelb. "Er hat das sehr gut gemacht und war ein frisches Element", befand Sportdirektor Sebastian Kehl nun und lobte: "Er hat viele tiefe Läufe und immer wieder Eins-gegen-eins-Situationen gehabt. Er ist ein sehr bereicherndes Element."

Überhaupt sein es "sehr wichtig", dass der BVB inzwischen wieder mehr Alternativen hat, um während es Spiels reagieren zu können. "Das hat uns aber auch in den letzten Wochen und Monaten ausgezeichnet, dass wir Dinge von der Bank aus verändern konnten. Dass der Trainer dadurch härtere Entscheidungen treffen muss und das am Ende die Qualität erhöht, ist nichts Neues", sagte Kehl. Bester Beweis dafür war am Samstag Youssoufa Moukoko, der nach seiner Einwechslung das Spiel entschied.

Patrick Kleinmann

Bilder zum Spiel Borussia Dortmund gegen Union Berlin