Bundesliga

Wie sieht nun die Torwart-Hierarchie beim FC Bayern aus?

Mit Neuers Comeback

Wie sieht nun die Torwart-Hierarchie beim FC Bayern aus?

Könnte gegen Darmstadt 98 sein Comeback im Tor der Bayern feiern: Manuel Neuer.

Könnte gegen Darmstadt 98 sein Comeback im Tor der Bayern feiern: Manuel Neuer. IMAGO/Sven Simon

Für Sven Ulreich wird es in den nächsten Wochen vermutlich wieder ein bisschen ruhiger zugehen, in jeder Hinsicht. Der Torhüter kehrt ab Samstag in seine lange gewohnte Rolle als Backup von Manuel Neuer zurück, was ebenfalls bedeutet, dass er nach den Spielen der Bayern etwas entspannter in Richtung Ausgang schlendern kann - und vorerst nicht mehr nur nach Manuel Neuer befragt wird.

Der 35-jährige Routinier hat seine Rolle nach dem Abgang von Yann Sommer in bemerkenswerter Form erledigt. Natürlich bringt Ulreich spielerisch nicht annähernd Neuers Klasse mit, doch auch der langjährige Stuttgarter hat dem FCB mit wichtigen Paraden Punkte festgehalten in Mainz, Kopenhagen oder zuletzt in Istanbul.

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Ulreich ist aufgetreten wie ein Torwart, der einerseits nicht den großen Druck verspüren musste - dafür war Sommer-Neuzugang Daniel Peretz noch zu frisch dabei. Und andererseits hatte Ulreich salopp gesagt wenig zu verlieren. Hätte er sich beispielsweise etwas zu schulde kommen lassen, hätte das auch wenig an der Ausgangssituation geändert. Neuer war ja noch nicht wieder bereit.

Tuchel übel Ulreich: "Die Leistungen waren herausragend gut"

"Ulle hat aus dieser Rolle - als Freund von Manuel Neuer und nicht nur als Konkurrent, sondern als Freund, als Komplize - die Leistungen gebracht, die er jetzt gebracht hat", sagt auch Trainer Thomas Tuchel. "Die Leistungen waren herausragend gut in allen Wettbewerben. Ich glaube, dass es nicht trotz der Situation war, sondern wegen der Situation. Weil Ulle einfach die Hierarchie anerkennt, die natürlich so ist, wie sie ist."

Schon im späten August, als es noch ein paar Unsicherheiten gab wegen Neuers gesundheitlichen Zustands, hatte Ulreich öffentlich erklärt, für den fünfmaligen Welttorhüter wieder Platz zu machen zwischen den Pfosten, wenn dieser zurückkehren kann. Was nun der Fall ist.

Peretz auf lange Sicht Neuer-Backup geplant

Neuer wird am Samstag gegen Darmstadt (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) erstmals seit November des Vorjahres wieder für den FC Bayern im Tor stehen - und Ulreich dafür auf die Bank rutschen? Und muss Peretz, zuletzt Ulreichs Backup, dann auf die Tribüne? "Wenn Manu morgen spielt, würde Ulle logischerweise auf die Bank gehen", klärt Tuchel auf. "Auf lange Sicht ist es natürlich unser Wunsch, dass Daniel den nächsten Schritt macht und der Herausforderer, Platzhalter wie auch immer wird - vielleicht auch Nachfolger von Manu über die nächsten Jahre."

Ausnahmsweise wird die Verletzungsflut beim FC Bayern zum Segen für Trainer Tuchel, da auf der Bank nun ohnehin Platz genug ist für zwei Torhüter. Weil neben Serge Gnabry (krank) auch die am Oberschenkel verletzten Dayot Upamecano und Raphael Guerreiro sowie Leon Goretzka (Mittelhandbruch) ausfallen, kann Peretz problemlos neben Ulreich sitzen. Fürs Erste.

Mario Krischel

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