2. Bundesliga

Walter über Schonlau: "Keine Besserung in Sicht"

HSV: Rückschlag beim Kapitän und insgesamt fünf Verletzte vorm Topspiel

Walter über Schonlau: "Keine Besserung in Sicht"

Der Kapitän fehlt weiterhin: Das Comeback von Sebastian Schonlau, hier im Gespräch mit Tim Walter, zieht sich hin.

Der Kapitän fehlt weiterhin: Das Comeback von Sebastian Schonlau, hier im Gespräch mit Tim Walter, zieht sich hin. IMAGO/Oliver Ruhnke

Das Personal-Update auf der Pressekonferenz am Donnerstag dauerte länger als üblich. Weil der Coach weitere Rückschläge verkünden musste: Jean-Luc Dompé war auch am Donnerstag nicht auf dem Trainingsplatz, fällt wegen seiner Schambeinprobleme am Samstag aus, soll aber immerhin nach Möglichkeit in der kommenden Woche wieder einsteigen. Davon ist Sebastian Schonlau noch ein gutes Stück entfernt, und Walter macht deutlich, dass ein Comeback des Kapitäns nach einem neuerlichen Rückschlag in der Vorwoche weiter weg ist als erhofft: "Bei Bascho ist keine Besserung in Sicht, das wird noch eine Weile dauern." Die malade Wade hatte auf die gesteigerte Belastung wieder reagiert, aktuell trainiert der Abwehr-Chef lediglich individuell im Kraftraum.

Reis: OP oder nicht? "Experten beraten"

Langfristig verzichten muss Walter bekanntermaßen auch auf Ludovit Reis, obwohl noch immer keine endgültige Entscheidung gefallen ist, ob sich der Niederländer an der Schulter operieren lässt oder nicht. Fest steht indes für den Coach, dass weder er noch die HSV-Mediziner den Vize-Kapitän auf einen Verzicht zum sofortigen Eingriff drängen werden, um ihn schneller wieder auf dem Platz zu haben. "Ludos Ausfall", sagt Walter, "tut uns weh, weil er ein echter Leader geworden ist. Aber wir haben eine Aufsichtspflicht und müssen auch an seine weitere Zukunft und daran denken, was für ihn das Beste ist." Noch, verrät er, "beraten sich die Experten", der Trend aber scheint nach Walters Worten klar in Richtung Operation zu gehen, obwohl diese das vorzeitige Aus in diesem Kalenderjahr bedeuten würde.

Pikanterweise fehlt Reis im Spitzenspiel nun erstmals ausgerechnet an jenem Ort, an dem er in der Vorsaison mit zwei Fehlern maßgeblich an der 0:2-Niederlage beteiligt war. Grundsätzlich ist Walter kein Freund davon, im Vorfeld von Partien Quervergleiche mit der Vergangenheit zu ziehen. Lehren aus dem letzten Trip vom Betzenberg, sagt er, ließen sich aber sehr wohl ziehen: "Wir haben zu viele Fehler gemacht und dadurch das Spiel verloren. Und wir waren vorn nicht genau genug." Das, räumt er offen ein, "ist auch ein Abbild der letzten Wochen".

Königsdörffer scheint die Nase vorn zu haben

Diese Analyse betrifft vor allem die Flügelpositionen, auf denen es eine Veränderung definitiv geben wird. Während Bakery Jatta rechts aufgrund seiner Beharrlichkeit im Rückwärtsgang trotz vieler Ungenauigkeiten gesetzt bleibt, gilt es links einen Ersatz für Dompé zu finden. Als der Franzose am vergangenen Samstag gegen Greuther Fürth ausgewechselt wurde, hatte Ransford Königsdörffer als Joker den Vorzug vor Levin Öztunali erhalten und auf Anhieb wirkungsvolle Aktionen. Walter streicht deshalb heraus, dass er inklusive Ignace van der Brempt und Anssi Suhonen trotz insgesamt fünf Verletzten immer noch ausreichend Auswahlmöglichkeiten besitzt: "Es sind jetzt schon einige Ausfälle, aber wir haben einen breiten Kader." 

Sebastian Wolff

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