Bundesliga

Vier Szenen, ein klarer Fehler: Die Schiedsrichter-Entscheidungen beim 3:3 in Frankfurt

Referee Robert Schröder im Blickpunkt

Vier Szenen, ein klarer Fehler: Die Schiedsrichter-Entscheidungen beim 3:3 in Frankfurt

Immer wieder knifflige Entscheidungen: Robert Schröder musste mehrfach in die Review Area.

Immer wieder knifflige Entscheidungen: Robert Schröder musste mehrfach in die Review Area. IMAGO/Jan Huebner

Minute 7: Handelfmeter Frankfurt?

Nachdem Gregor Kobel stark gegen Hugo Larsson pariert, gehen Ansgar Knauff und Marius Wolf zum Ball, der Frankfurter ist zuerst dran und schießt den abgespreizten Arm seines Gegenspielers aus kurzer Entfernung an. Nach VAR-Check entscheidet Schiedsrichter Robert Schröder auf Strafstoß, den Omar Marmoush anschließend zum 1:0 nutzt. Nach Abpfiff äußerte sich Dortmunds Nico Schlotterbeck bei DAZN zu der Szene und betonte, dass der Elfmeter aus Fußballer-Sicht "brutal" war, da Wolf "in der Ausholbewegung" war. Dennoch wusste auch der Innenverteidiger, dass die Entscheidung "nach den Regeln wahrscheinlich ein klarer Elfmeter" war. Das war in der Tat so: Wolfs Handspiel war zwar unbeabsichtigt, sein Arm aber dennoch weit abgespreizt und daher war sein Handspiel den Regeln zufolge auch ein Strafstoß - was der DFB selbst am Montag aber anders bewertete.

Minute 36: Foulelfmeter Frankfurt?

In der 36. Minute konterten die Frankfurter brandgefährlich, am Ende parierte Dortmunds Ersatztorhüter Alexander Meyer, der kurz zuvor für den verletzten Kobel eingewechselt worden war, gegen Omar Marmoush. Meyers vermeintliche Parade erwies sich bei näherer Betrachtung jedoch als Foul, denn Marmoush war zuerst am Ball und wurde dann vom 32-Jährigen Keeper getroffen. Auch diese Szene schaute sich Schröder persönlich an und entschied sich rätselhafter- und fälschlicherweise aber gegen einen Strafstoß.

In dieser Szene hatte der BVB also großes Glück, wie auch Schlotterbeck zugab: "Vom Gefühl her kann man sich nicht beschweren, wenn er ihn gibt. Vielleicht ist das eher ein Elfmeter als der davor - so als Fußballer. Da haben wir Glück gehabt." Und auch Meyer sprach in diesem Zusammenhang vom "Quäntchen Glück", das man gehabt habe. "Wir haben es gesehen, ist ein klarer Elfmeter", sagte Frankfurts Trainer Dino Toppmöller, gab zu, dass es "ärgerlich" war und mutmaßte: "Es wäre das 3:0 gewesen, dann wäre die Moral der Dortmunder gebrochen gewesen." Der SGE-Coach zeigte aber auch Verständnis für den Schiedsrichter, der es nicht einfach hatte. "Es war enormes Tempo."

Minute 55: Abseitstor Dortmund?

Nachdem Marcel Sabitzer kurz vor der Halbzeit sehenswert den Anschlusstreffer erzielt hatte, war es der eingewechselte Youssoufa Moukoko, der in der 55. Minute zum 2:2 traf. Diskutiert wurde auch darüber, denn der sich im passiven Abseits befindliche Niclas Füllkrug stand im Sichtfeld von Frankfurts Torhüter Kevin Trapp. Die Frage war: Hat der 30-Jährige den SGE-Kapitän entscheidend irritiert? Das Schiedsrichtergespann war der Meinung, dass das nicht der Fall gewesen sei und gab den Treffer. Füllkrug hatte in der Tat im Sichtfeld Trapps gestanden, aber eben nicht in dessen Sichtlinie zum Ball und er hatte sich auch überhaupt nicht in Richtung Ball bewegt, vielmehr war er bemüht, nicht einzugreifen. Unter dem Strich war es korrekt, den Treffer zu geben.

Minute 90.+1: Foulelfmeter Dortmund?

Bei einer Freistoßflanke von Julian Brandt landet der Ball in den Armen von Trapp, jedoch kam es vor dem SGE-Kapitän zu einer kniffligen Szene: Hugo Larsson zog im Strafraum Schlotterbeck recht deutlich, die Pfeife von Schröder blieb zum Missfallen der Westfalen jedoch stumm. BVB-Trainer Edin Terzic handelte sich ob seines Protestes sogar noch die Gelbe Karte ein. Auch wenn es kein klarer Strafstoß war, hatten die Hessen Glück. Für ähnliche Situationen sind durchaus schon Elfmeter gepfiffen worden.

drm

Bilder zur Partie Eintracht Frankfurt gegen Borussia Dortmund