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Trotz Positionsdilemma: Real Madrid bindet auch Rodrygo

Neuer Vertrag für den Champions-League-Spezialisten

Trotz Positionsdilemma: Real Madrid bindet auch Rodrygo

Kann fast alles am Ball: Rodrygo.

Kann fast alles am Ball: Rodrygo. IMAGO/eu-images

Aus der Zukunft ist längst die Gegenwart geworden, und das soll sie auch in Zukunft sein. Weil der zähe Dann-eben-nächsten-Sommer-Transfer von Kylian Mbappé weiterhin keine Gewissheit verspricht, hat Real Madrid seine Doppelspitze, mit der sich planen lässt, mittel- bis langfristig an sich gebunden. Einen Tag nach Vinicius Junior, der bis 2027 verlängerte, wurde auch Rodrygo mit einem neuen Vertrag ausgestattet. Dieser gilt sogar bis 2028.

Die Vertragsverlängerung erfolgt mitten in einer schwächeren Phase des trickreichen Angreifers, dessen Platz im königlichen Angriff neben Jude Bellingham und Vinicius Junior gerade am unsichersten ist. Das liegt auch daran, dass der Rechtsfuß (erst zwei Tore in 14 Pflichtspielen 2023/24) weiterhin nicht auf seinen besten Positionen auflaufen darf.

Für Rodrygo wäre die Bellingham-Rolle ideal

Am wohlsten fühlt und am leichtesten tut sich der 22-Jährige über die linke Seite oder hinter einer oder mehreren Spitzen - seit jeher spielt links allerdings Landsmann Vinicius und die Position hinter den Spitzen gab es lange Zeit nicht. Nun wird sie von Überflieger Bellingham ausgefüllt. Rodrygo greift - inzwischen als Teil einer Doppelspitze - zumeist über die rechte Seite an, was einerseits ihm nur bedingt gefällt, wie er schon mehrmals öffentlich äußerte, und andererseits nicht unbedingt zum Vorteil für seinen Verein ist.

So stellte sich für die Blancos die Frage, ob man einen talentierten Jungstar womöglich abgibt, weil sich kein richtiger Platz für ihn findet, und man eher auf einen Spieler setzt, der über rechts natürlicher auftrumpfen kann - oder ob man nichts verändert und hofft, dass sich Rodrygos Qualität auch in ungeliebter Rolle bald wieder öfter durchsetzt. Sie haben sich im Angesicht dieses Dilemmas klar positioniert.

Die 45 Millionen Euro schwere Verpflichtung des bisher 18-maligen brasilianischen Nationalspielers (vier Tore), der seit der Saison 2019/20 im königlichen Trikot aufläuft, hat sich allein durch seine starke Champions-League-Bilanz längst ausgezahlt. Mit seinem späten Doppelpack im Halbfinal-Rückspiel gegen Manchester City hatte der Mann, dessen CL-Ausbeute (42 Spiele, 16 Tore) deutlich besser daherkommt als die in der Liga (119 Spiele, 17 Tore), Real 2022 ins Endspiel gegen Liverpool geschossen. Dieses entschied dann Vinicius Junior.

nba