Bundesliga

Seoanes "Kopfkino" vor dem zweiten Duell mit Heidenheim

Gladbach zieht die richtigen Lehren aus der Derby-Pleite

Seoanes "Kopfkino" vor dem zweiten Duell mit Heidenheim

Gerardo Seoane (li.) und Gladbach bezwangen Heidenheim in der Bundesliga. Wie schlagen sie sich nun im Pokal?

Gerardo Seoane (li.) und Gladbach bezwangen Heidenheim in der Bundesliga. Wie schlagen sie sich nun im Pokal? IMAGO/Team 2

Die Standards bleiben ein Trumpf der Elf von Trainer Gerardo Seoane. Auch beim 2:1 gegen Heidenheim spielten die Borussen ihre große Stärke aus und erzielten sogar beide Treffer nach einem Eckball. Nach neun Spieltagen stehen jetzt schon sechs Tore nach einer Ecke in der Statistik - das ist Ligaspitze.

"Jeder weiß, dass die Standards generell im Fußball ein wichtiges Mittel sind. Wir haben unsere Ideen, was die Standards angeht. Wie wir daraus Tore erzielen können, aber auch, wie wir sie verteidigen", sagte Sportdirektor Nils Schmadtke und hob am Samstag besonders das Verhalten nach den ruhenden Bällen des Gegners hervor: "Heute waren wir da sehr aktiv und haben die Standards gegen uns super verteidigt."

Die Standards waren sicherlich ein Schlüssel für den ersten Saisonsieg vor heimischem Publikum, aber nicht der einzige Grund. Ein ganz anderes Gesicht zeigte die Fohlenelf im Vergleich zur 1:2-Derbyniederlage in Köln, sie trat am Samstag bissig, fokussiert und leidenschaftlich auf. Kein Vergleich zur erschreckend schwachen Vorstellung in Köln.

In den letzten 15 Minuten haben wir alle sehr gelitten, aber Kompliment an die Mannschaft.

Gerardo Seoane

"Man hat gesehen, dass die Mannschaft alles dafür getan hat, dieses 2:1 nach Hause zu bringen. Das war eine Willensleistung. Als in den letzten 15 Minuten die Bälle hoch reingeflogen sind, haben wir alles reingeworfen, um diese Bälle zu verteidigen. Das war die richtige Reaktion auf die Derby-Niederlage", lobte Schmadtke. So sah es auch Seoane. "Es war heute eine leidenschaftliche Leistung. In den letzten 15 Minuten haben wir alle sehr gelitten, aber Kompliment an die Mannschaft, wie sie gefightet und die Führung über die Zeit gebracht hat."

Nicht nur auf kämpferischer Ebene wusste die Fohlenelf gegen Heidenheim zu überzeugen, auch spielerisch gab es einige vielversprechende Ansätze nach dem Systemwechsel von der Dreierreihe auf die Viererkette. Auch in dieser Hinsicht war das Heidenheim-Spiel ein Schritt in die richtige Richtung.

Wieder gegen Heidenheim? Für Seoane ist es "eine spezielle Sache"

"In den ersten 60 Minuten waren wir sowohl mit als auch ohne Ball sehr diszipliniert. Defensiv haben wir kaum etwas zugelassen und offensiv selbst viele gute Aktionen kreiert. Mit etwas mehr Präzision und besseren Entscheidungen hätten wir in dieser Phase schon für die Vorentscheidung sorgen können", analysierte Seoane. Schmadtke sagte: "Wir haben uns teilweise aus dem Druck heraus immer wieder gut über die Sechser gelöst, größtenteils sehr ruhig am Ball gespielt und immer wieder Lösungen mit dem Ball gefunden."

Nun kommt es zur kuriosen Konstellation, dass am Dienstag in der zweiten DFB-Pokalrunde gleich das nächste Duell mit dem Aufsteiger auf dem Programm steht. Neuer Wettbewerb, neues Spiel. "Wir müssen den Kampf auch da wieder annehmen", forderte Schmadtke, während Seoane Einblick in die Gedankengänge eines Trainers gab: "Das ist eine sehr spezielle Sache, wenn man in so kurzer Zeit zweimal gegeneinander spielt. Ich glaube, bei beiden Coaches startet jetzt das Kopfkino: Was verändert er? Was machen wir?" Die Antwort gibt’s am Dienstag. 

Jan Lustig

Bilder zur Partie Borussia Mönchengladbach gegen 1. FC Heidenheim