Nach 331 Tagen war es so weit: Manuel Neuer stand wieder in einem Pflichtspiel auf dem Platz. Der Torhüter und Kapitän des FC Bayern München hat seine lange Leidenszeit infolge eines Schien- und Wadenbeinbruchs hinter sich gebracht und durfte im Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98 wieder das Tor des Rekordmeisters bewachen. "Ich bin sehr glücklich. Ich bin so happy, wie ich selten happy gewesen bin nach einem Spiel", gab er bei "Sky" zu.
"Ich war positiv aufgeregt. Nicht so, dass ich nervös war, aber in gewisser Erwartungshaltung, was jetzt da draußen passiert", so Neuer, der sich "richtig gefreut" hat, "wieder in der Allianz-Arena zu sein, vor den Fans zu spielen und mit der Mannschaft einfach auf dem Platz zu stehen".
Karriereende? "Auf gar keinen Fall"
Beim 8:0 über die Lilien stand Neuer in einer wilden ersten Halbzeit mitsamt drei Roten Karten immer wieder im Fokus, ließ aber keinen Zweifel an seiner Verfassung aufkommen. Überlegungen, die Schuhe während der langen Verletzungsunterbrechung an den Nagel zu hängen, habe es "auf gar keinen Fall" gegeben.
"Es gab auf jeden Fall viele Höhen und Tiefen, das ist klar. Aber ich hatte immer den Willen, zurückzukehren. Ich war sehr ehrgeizig und habe das zusammen mit vielen Experten, Medizinern, den Athletiktrainern, den Trainern und auch den Mannschaftskollegen abgestimmt - und bin denen natürlich sehr dankbar", sagte Neuer.
Auszeichnen konnte er sich besonders bei einer Großchance von Darmstadts Marvin Mehlem, die er allerdings souverän entschärfte. "Das sind Situationen, die in der Vergangenheit schon öfter passiert sind", meinte Neuer - und lobte dabei auch seinen Vertreter Sven Ulreich. "Da hat der Ulle immer seinen Mann gestanden, der super gehalten hat; der einen super Auftakt hatte. Ihm bin ich natürlich auch sehr dankbar. Wir haben ein super Verhältnis und ich freue mich für ihn, dass er so tolle Leistungen gebracht hat. Und er freut sich genauso für mich."