Zuerst hatte es am Samstag Joshua Kimmich erwischt: Der Nationalspieler, der bei der Rückkehr von Manuel Neuer die Kapitänsbinde wie angekündigt an den Torhüter abgegeben hatte, riss Marvin Mehlem in der vierten Minute kurz vor dem Strafraum zu Boden und sah dafür die Rote Karte von Schiedsrichter Martin Petersen. Ein Feldverweis, der schon in der Münchner Vereinsgeschichte an einem Rekord kratzte - so früh hatte mit Markus Babbel nämlich erst ein anderer Münchner im Oktober 1997 das Feld verlassen müssen (beim 3:3 gegen den VfB Stuttgart).
Gegen die Lilien schien der FC Bayern nun also lange Zeit in Unterzahl spielen zu müssen, doch schon nach einer guten Viertelstunde war die Gleichzahl wieder hergestellt. Klaus Gjasula hatte Konrad Laimer ebenfalls als letzter Mann und kurz vor dem Strafraum zu Fall gebracht. Wieder zückte Petersen - diesmal nach VAR-Intervention - die Rote Karte.
Kurz vor der Pause waren die Münchner dann sogar plötzlich in Überzahl. Diesmal schickte Petersen Matej Maglica vorzeitig vom Feld, nachdem Harry Kane vom Kroaten nicht mit fairen Mitteln zu stoppen war. Petersen hatte damit ungewollt Historisches vollbracht. Denn zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesliga gab es drei Platzverweise in einer ersten Spielhälfte.
Während es dann nach der Pause mit zehn Münchnern gegen neun Darmstädter weiterging - und dann auch mit Toren -, bewegte sich das Spiel allerdings noch weit weg von einem weiteren Bundesliga-Rekord. Das Spiel mit den meisten Platzverweisen bleibt nämlich vorerst das Duell zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden (4:0) in der Saison 1993/94. Fünf Spieler mussten damals vor Abpfiff runter. Schiedsrichter Manfred Schmidt zog dabei allerdings nur zweimal direkt die Rote Karte. Dreimal zeigte er Gelb-Rot.