2. Bundesliga

Dank Prtajin und Stritzel: Wiesbaden feiert Befreiunsgsschlag

Kauczinski "sehr glücklich" über den Dreier gegen Rostock

Dank Prtajin und Stritzel: Wiesbaden feiert Befreiunsgsschlag

Parierte Kinsombis Elfmeter und ließ sich feiern: Wiesbaden-Keeper Florian Stritzel (li.).

Parierte Kinsombis Elfmeter und ließ sich feiern: Wiesbaden-Keeper Florian Stritzel (li.). IMAGO/Jan Huebner

"Wahrscheinlich hätte ich auch mit einem 0:0 leben können zu dem Zeitpunkt", gab Wiesbadens Coach Markus Kauczinski auf der Pressekonferenz nach dem Heimsieg gegen Hansa Rostock zu. "Es war ein ausgeglichenes Spiel, jede Mannschaft hatte ihre Phasen", so der 53-Jährige, der in dieser Aussage von der Torschuss-Statistik bestätigt wurde: 18-mal schossen die Hessen auf das Tor von Rostocks Keeper Markus Kolke, 16 Torschüsse feuerten die Hanseaten auf der anderen Seite ab.

Waren bis kurz vor Schluss alle diese Versuche glücklos geblieben, so nutzte in der 89. Minute Ivan Prtajin den 33. Torschuss der Partie doch noch zum erlösenden 1:0 für den Aufsteiger aus Wiesbaden. "Wir haben schlussendlich den Moment auf unsere Seite gebracht und den Lucky Punch gemacht", freute sich Prtajins Trainer über das Tor seines Rückkehrers, der nach einer Verletzungspause wegen eines Muskelfaserrisses in der 65. Minute für den bis dahin ackernden, aber glücklosen John Iredale in die Partie kam.

Stritzel: "Bin mit einem blauen Auge davongekommen"

Zu Wiesbadens Sieg gehörte allerdings auch eine ordentliche Portion Glück, gerade in der ersten Halbzeit. Dort war Rostock die deutlich aktivere Mannschaft, schaffte es aber trotz zahlreicher guter Möglichkeiten nicht, sich mit dem Führungstreffer zu belohnen. 

Die beste Gelegenheit zum 1:0 für die Kogge bot sich freilich nach einer halben Stunde, als Schiedsrichter Christian Dingert auf den Punkt im Wiesbadener Strafraum zeigte. Torhüter Florian Stritzel wollte sich bei einem Abschlag Platz verschaffen und traf den hinter ihm stehenden Juan José Perea mit dem Arm im Gesicht. Nach Videostudium erkannte Dingert, dem die Situation zuvor entgangen war, darin richtigerweise ein Foul.

"Ich habe in der Situation vergessen, dass ich gefühlte 2,70 Meter bin. Wenn ich mich umdrehe, ist der Ellenbogen schon im Gesicht des anderen. Das war natürlich dumm", gab der Schlussmann im Anschluss an die Partie zu Protokoll. Doch bügelte der 29-Jährige seine Dummheit schnell wieder aus, als er den unplatzierten Schuss von Christian Kinsombi aus dem linken Eck fischte und seine Farben so im Spiel hielt. "Ich bin mit einem blauen Auge davongekommen, zum Glück", so der Schlussmann.

"Holen Wiesbaden ins Spiel zurück"

"Dass wir den Elfmeter verschießen, das ist natürlich sympthomatisch für unsere derzeitige Situation", ärgerte sich Rostocks Trainer Alois Schwartz nach dem Spiel. "So haben wir Wehen ins Spiel zurückgeholt und kriegen dann so ein Tor in der 89. Minute. Fußball ist brutal."

Tatsächlich kam Wiesbaden nach dem Seitenwechsel wesentlich besser ins Spiel und übernahm das Kommando. "In der zweiten Halbzeit hatten wir eine starke Phase mit starken Kombinationen und guten Chancen", so Kauczinski. Dennoch sei das Spiel ab der 60. Minute "zunehmend verflacht", sein Team habe es versäumt, weiter "druckvoll zu agieren". Die Zeichen standen eben auf Remis, bis Prtajin kam.

Wiesbaden springt auf Platz 11

Durch den Sieg, den zweiten in Serie, ist Wehen Wiesbaden nun ein Befreiungsschlag im Tabellenkeller gelungen. Vor Anpfiff stand man auf Platz 14 mit nur zwei Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang 16. Durch die drei Punkte machte der SVWW aber einen Sprung auf Rang 11, der Abstand auf die direkten Abstiegsplätze beträgt nun schon neun Zähler.

"Es war für uns ein sehr wichtiges Sechs-Punkte-Spie und wir haben es gut gemacht. Das ist wichtig für unser Selbstvertrauen", sagte Wiesbadens Aleksandar Vukotic nach der Partie bei "Sky".

Und auch Markus Kauczinski war zufrieden damit, "wie wir uns in den letzten Wochen entwickelt haben", sein Team habe fußballerisch einen starken Auftritt hingelegt. "Ich bin sehr glücklich über diesen Dreier und das wir den Anschluss ans Mittelfeld gefunden haben", schloss der Coach der Hessen sein Statement.

vfa

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