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Frauen-Bundesliga: FC Bayern patzt gegen Vorletzten Nürnberg

Viggosdottir unglücklich, Stanway unsportlich

Tabellenführung wackelt: FC Bayern patzt gegen Vorletzten Nürnberg

Unverhofft kommt oft: Medina Desic (li.) und der 1. FC Nürnberg holten gegen den Meister einen Punkt.

Unverhofft kommt oft: Medina Desic (li.) und der 1. FC Nürnberg holten gegen den Meister einen Punkt. IMAGO/Zink

FCN-Coach Thomas Oostendorp beorderte im Vergleich zum 0:0 in Leipzig Burkard anstelle der gelbgesperrten Kapitänin Schmidt in die zentrale Abwehrposition.

Bei den Bayern fehlte Eriksson mit einem Mittelfußbruch. Im Vergleich zum 1:1 gegen Ajax Amsterdam in der Champions League erhielten Hansen, Tainara, Kerr, Magull und Kett eine Chance. Dafür saßen Gwinn, Zadrazil, Lohmann und Dallmann auf der Bank. Ebenso wie Harder, die nach längerer Verletzungspause erstmals wieder dabei war.

Die Partie im kalten Max-Morlock-Stadion war über weite Strecken nicht schön anzusehen. Die Unterschiede zwischen den Teams in der Ballverarbeitungsqualität fielen zu groß aus, die Fränkinnen versuchten nachvollziehbarerweise primär erst einmal zu klären, anstatt sauber nach vorne zu spielen. Als Aufsteiger gegen den Meister eine logische Herangehensweise, die auch über weite Strecken gut aufging.

Torfrau Krammer patzt übel

Top-Talent Kett, die erstmals in dieser Saison starten durfte, legte für Schüller ab, deren erster von vielen Abschlüssen zur Ecke geklärt wurde (10.). Doch kurz darauf brachte die Nationalstürmerin den FC Bayern doch in Führung. Club-Torfrau Krammer patzte übel, indem sie den Freistoß von Magull in Volleyball-Manier nach vorn abprallen ließ, Schüller musste nur einschieben (11.).

Später wackelte Krammer noch einmal, als Schüller sie bei einem langen Ball von Stanway irritierte. Diesmal passierte aber nichts (29.). Die jederzeit auffällige Schüller legte vor dem Seitenwechsel noch per Direktabnahme nach einer Ecke einen Lattentreffer nach (43.).

Nach der Pause schalteten die Bayern einen Gang zurück, kontrollierten die Partie, aber minimierten scheinbar das Risiko. Das sollte sich rächen: Viggosdottir traf Haim in der 70. Minute in harmloser Situation kurz hinter der Sechzehnerlinie mit dem Ellbogen. Sina Diekmann, die insgesamt nicht immer sattelfest wirkte, zeigte auf den Punkt.

Auch zehn Minuten Nachspielzeit helfen dem FCB nicht

Weil Desic den Strafstoß links unten verwandelte (72.), lag die große Überraschung plötzlich in der Luft. Vor der Ausführung hatte Bayerns Stanway den Elfmeterpunkt unfair bearbeitet und dafür Gelb gesehen.

Bundesliga, 10. Spieltag

Gwinn (aus zwölf Metern drüber, 83.) und Damnjanovic (an den Pfosten, 85.) nutzten beste Chancen für den Meister nicht, um den Pflichtsieg doch noch einzufahren. Selbst zehn Minuten Nachspielzeit, die durch diverse Verletzungsunterbrechungen zustandekamen, halfen den Gästen nicht mehr.

So lieferte der FCB dem großen Rivalen aus Wolfsburg die Steilvorlage zum Wechsel an der Tabellenspitze. Gewinnen die Wölfinnen am Montag gegen Lieblingsgegner Bremen, ziehen sie vorbei.

Für die Fränkinnen geht es mit diesem Erfolgserlebnis nun in die Winterpause, erst Ende Januar sind sie wieder gefordert, dann auswärts im Kellerduell beim MSV Duisburg. Der FC Bayern hat zuvor noch eine Partie vor der Brust: am Mittwoch (18.45 Uhr, LIVE! bei kicker) in der Champions League bei Ajax Amsterdam.

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