DFB-Pokal

DFB-Pokal-Sensation: FC Bayern unterliegt Saarbrücken

FCB offensiv ideenlos - Drittligist hält stark dagegen

Gaus trifft die Bayern ins Mark: Saarbrücken sorgt für Pokal-Sensation

Marcel Gaus bejubelt seinen entscheidenden Treffer.

Marcel Gaus bejubelt seinen entscheidenden Treffer. IMAGO/Eibner

Lange stand die Zweitrundenpartie zwischen Saarbrücken und dem FC Bayern wegen starker Regenfälle auf der Kippe - das Drittligaspiel des FCS am Sonntag gegen Dynamo Dresden wurde beim Stand von 0:0 abgebrochen. Nach einer finalen Platzbegehung am Mittwochmorgen gab es dann aber grünes Licht.

Startelf-Debüt für Krätzig - Erster Schuss der Bayern sitzt

Grünes Licht gab es von Bayern-Coach Thomas Tuchel für Youngster Krätzig, der zu seinem Startelf-Debüt kam, nach dem 8:0 gegen Darmstadt blieb Laimer erst einmal draußen. Auch Sarr (für den kranken Mazraoui) durfte einmal wieder von Beginn an ran, zudem begannen Tel, Müller und Choupo-Moting anstelle von Coman, Musiala und Kane.

Die auf fünf Positionen veränderte Elf der Münchner tat sich in der ersten Hälfte schwer gegen das 5-4-1 des Drittligisten. Die Saarbrücker, bei denen Brünker, Civeja und Thoelke von Stehle, Di Michele Sanchez und Rizzuto ersetzt wurden, verteidigten leidenschaftlich - mussten aber mit dem ersten Torschuss der Bayern das 0:1 hinnehmen. Müller setzte einen Distanzschuss aus 22 Metern sauber ins linke untere Eck (16.).

FCS mit Leidenschaft und Mut - Früher Wechsel bei den Bayern

Das war es dann aber auch schon, was der FCB in Richtung des Kastens von Schreiber, der erneut anstelle von Paterok zwischen den Pfosten stand, zustande brachten. Die Münchner agierten im letzten Drittel ohne viel Tempo, zu ungenau und prallten zudem immer schon frühzeitig an den zwei dicht gestaffelten Verteidigungslinien der Saarbrücker ab.

Der Drittligist verteidigte aber nicht nur, er suchte auch immer wieder mutig den Weg nach vorne. Die Bayern wirkten defensiv nicht immer sattelfest, was auch an einer frühen Umstellung lag. De Ligt musste nach einer blockenden Grätsche nach längerer Behandlung mit einer womöglich schwereren Verletzung ausgewechselt werden (24.). Für ihn kam Laimer, dafür rückte Kimmich in die Innenverteidigung.

DFB-Pokal, 2. Runde am Mittwoch

Kimmich und Laimer müssen retten - Sontheimer gleicht aus

Dort war Kimmich auch wenig später gefordert und grätschte gerade noch gegen Rabihic (39.), auch Laimer verhinderte gegen Naifi einen gefährlichen Torabschluss (42.). Davor hatte Rabihic aus aussichtsreicher Position verzogen (31.).

Unmittelbar vor der Pause belohnte sich der FCS dann für den betriebenen Aufwand - unter gütiger Mithilfe der Bayern. Kim setzte Krätzig mit einem Pass unter Druck, der Youngster verlor den Ball an Boeder, der nach einer weiteren Station für Sontheimer den verdienten Ausgleich auflegte (45.+1).

Saarbrücken lässt nicht nach

Auch im zweiten Durchgang änderte sich zunächst wenig, der Drittligist rückte nicht von seiner Spielweise ab. Und die Bayern? Denen fiel weiterhin nicht viel ein. Es fehlte weiterhin an Tempo und an der zündenden Idee, das Bollwerk zu knacken. Sané zwang Schreiber aus der Distanz (50.) und aus spitzem Winkel (59.) dann aber zum ersten Eingreifen.

Mehr Zug in die Offensivaktionen der Münchner kam dann erst, als bei einem Dreifach-Wechsel Musiala, Coman und Gnabry (Comeback nach Armbruch) den Platz betraten (60.). In den Sechzehner ging es aber bis auf einen Gnabry-Versuch (70.) weiterhin ganz selten, so blieben Abschlüsse aus der Distanz das Mittel der Wahl. Bei Musialas Annäherung hatte Schreiber keine Probleme (65.), bei Comans sattem Versuch flog er sehenswert (75.). 

Bayern erhöhen den Druck - Gaus schießt ein

In der Schlussphase nahm der Druck der Bayern zu, Saarbrücken ackerte aber von Krämpfen geplagt weiter - und richtig viel ließ der Drittligist auch nicht zu, immer wieder gab es einen entscheidenden Block. Müller köpfte neben das Tor (80.), Coman schloss zu zentral ab (83.).

Als alles schon nach einer Verlängerung aussah, wagte sich der FCS doch noch einmal nach vorne und stach eiskalt zu. Der eingewechselte Civeja passte scharf in den Rückraum, wo Gaus angerauscht kam und leicht abgefälscht vom sich wegduckenden Biada zum 2:1 einschoss (90.+6) - die Sensation war perfekt.

In den restlichen Minuten der Nachspielzeit ließ sich der Underdog die Überraschung nicht mehr nehmen und steht im Achtelfinale, das am 5. und 6. Dezember stattfindet. Ausgelost werden die Duelle am Sonntag im Rahmen der Liveübertragung des Topspiels in der Frauen-Bundesliga zwischen dem FC Bayern München und dem VfL Wolfsburg.

Für die Bayern richtet sich nun schnell der Fokus Richtung Bundesliga-Topspiel am Samstag (18.30 Uhr) in Dortmund. Saarbrücken muss am Samstag (14 Uhr) ebenfalls auswärts beim SV Sandhausen ran.

Bilder zur Partie 1. FC Saarbrücken gegen FC Bayern München