Bundesliga

El Ghazi kann erst im nächsten Sommer transferiert werden

FIFA erlaubt pro Saison nur Pflichtspiele für zwei Klubs

El Ghazi kann erst im nächsten Sommer transferiert werden

Freigestellt, aber auf jeden Fall bis Sommer 2024 in Mainz: Anwar El Ghazi.

Freigestellt, aber auf jeden Fall bis Sommer 2024 in Mainz: Anwar El Ghazi. IMAGO/Sven Simon

Das FIFA-Reglement für den Status und Transfer von Spielern schreibt in Artikel 5, Absatz 4 vor, dass ein Spieler in einer Saison für maximal zwei Klubs Pflichtspiele bestreiten darf. Diese Regelung ist von den nationalen Verbänden zu übernehmen und auch in den DFL-Regularien festgeschrieben.

Vor seinen drei Bundesligaeinsätzen für Mainz 05 absolvierte Anwar El Ghazi einen Kurzeinsatz in der Eredivisie für seinen Ex-Klub PSV Eindhoven. Ende August löste er den Vertrag bei den Niederländern dann auf, wodurch er auch nach Ende der Transferfrist am 22. September von Mainz 05 verpflichtet werden konnte. Nach nur 25 Arbeitstagen dürfte seine Tätigkeit dort wohl nur auf Dauer beendet sein.

Wegen eines Israel-feindlichen Social-Media-Posts wurde er am Dienstag vom FSV freigestellt. Über die Zeitdauer der Maßnahme schweigen sich die Rheinhessen aus, vermeiden in Verlautbarungen auch ein genaues Datum zu nennen. Der Vertrag von El Ghazi in Mainz läuft bis zum Sommer 2025.

Im Zuge der Freistellung muss der Verein dem gebürtigen Niederländer, der marokkanische Wurzeln besitzt, weiter Gehalt zahlen. Mehrere pro-palästinensische Social-Media-Beiträge würden eine Kündigung wohl kaum rechtfertigen. Für einen neuen Verein spielen kann El Ghazi wegen der FIFA-Regelung aber erst ab 1. Juli 2024. Eine vorherige Vertragsauflösung, verbunden mit einer entsprechenden Entschädigung, wäre natürlich möglich, aber entsprechend teuer.

Jüdischer Gründungsvater 

Am Dienstagabend hatte Mainz die Suspendierung nach einem Gespräch zwischen Vorstand und Spieler öffentlich gemacht. "Die Freistellung ist eine Reaktion auf einen mittlerweile gelöschten Social-Media-Post des 28-Jährigen von Sonntagabend. In diesem hatte El Ghazi in einer Art und Weise Position zum Konflikt im Nahen Osten bezogen, die für den Verein so nicht tolerierbar war", so der Klub, der in Eugen Salomon einen jüdischen Gründungsvater hat, der im KZ von Nationalsozialisten ermordet wurde.

Michael Ebert

Anwar El Ghazi (FSV Mainz 05) 

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