Bundesliga

Nadiem Amiri: Ein Tag in Leeds - und noch ein Nein

Transfer des Leverkuseners in die Championship wohl endgültig geplatzt

Amiri: Ein Tag in Leeds - und noch ein Nein

Er wird wohl nicht nach Leeds wechseln: Nadiem Amiri.

Er wird wohl nicht nach Leeds wechseln: Nadiem Amiri. Getty Images

Ich wechsle nach Leeds, ich tue es nicht, ich wechsle nach Leeds, ich tue es nicht - die Transfer-Saga um Nadiem Amiri und Leeds United, die schon am Freitag zu einer Posse geworden war, hat nochmal eine Steigerung erfahren. Doch zu einem Vertragsabschluss ist es dennoch nicht gekommen.

Am Montag reiste Amiri per Privatjet von Düsseldorf nach Leeds, um den Wechsel zum Premier-League-Absteiger eventuell doch noch zu vollziehen. Beim Besuch vor Ort schaute sich der frühere deutsche Nationalspieler (fünf Einsätze) Stadt und Trainingsgelände des Traditionsklubs an und führte Gespräche mit den Verantwortlichen, die aus Sicht der Engländer auch alle positiv verlaufen sein sollen.

Doch am Nachmittag teilte Amiri den davon durchaus überraschten United-Bossen mit, dass er nun doch nicht nach Leeds wechseln wolle. Der 26-Jährige, der am Mittwoch den bereits zwischen beiden Klubs und auch dem Spieler und Leeds komplett ausverhandelten Transfer abgesagt, aber am Donnerstag Leeds sein Ja-Wort gegeben hatte, um dieses am Freitag zu widerufen, hat sich also nochmal gegen Leeds entschieden.

Ein Tag in Leeds und noch ein Nein - rational nachvollziehen lässt sich dies kaum noch. Die naheliegendste Erklärung wäre noch, dass für Amiri ein Angebot eines anderen Klubs hereingeflattert ist, bei dem der Spieler keine Bedenken hat.

Ein Jahr zwischen Ersatzbank und Tribüne?

Hatte er doch solche für einen Transfer nach Leeds angemeldet, da er nach dem Fehlstart von United in der Championship die Gefahr sah, länger als eine Saison zweitklassig spielen zu müssen. Zudem hatte ihn die in den nächsten zwei Wochen bevorstehende Geburt seines ersten Kindes daran zweifeln lassen, ob der Schritt nach Leeds jetzt der richtige sei.

In Leeds hätte Amiri einen lukrativen Vierjahresvertrag erhalten, bei dem er nach einem Aufstieg in die Premiere League sogar noch einen Gehaltssprung gegenüber seinem noch bis 2024 laufenden Kontrakts bei Bayer 04 gemacht hätte. Leverkusen hätte noch knapp sechs Millionen Euro Ablöse kassiert.

Doch dieses Nein dürfte Amiris letztes gewesen sein, was Leeds United betrifft. Die ohne Wenn und Aber aufstiegsambitionierten Engländer müssen vier Tage vor Transferschluss die eigentlich für Amiri vorgesehene Kaderposition verlässlich besetzen. Amiri hingegen droht bei der Rückkehr zu Bayer ein Jahr zwischen Ersatzbank und Tribüne - es sei denn, ein anderer Klub kann den Spieler zu einem schnellen und Bestand haltenden Ja überzeugen sowie zudem Bayers Ablöseforderungen erfüllen. Darauf wetten möchte nach den Ereignissen der vergangenen Tage aber niemand mehr ...

Stephan von Nocks

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