Bundesliga

VfB Stuttgart - Sollte Guirassy gehen: Pavlidis ist ein Kandidat

Stuttgart baut für den Fall der Fälle vor

Sollte Guirassy gehen: Pavlidis ist ein Kandidat

Machte mit 21 Pflichtspieltoren in 38 Spielen für AZ Alkmaar in der vergangenen Saison Werbung für sich: Vangelis Pavlidis.

Machte mit 21 Pflichtspieltoren in 38 Spielen für AZ Alkmaar in der vergangenen Saison Werbung für sich: Vangelis Pavlidis. IMAGO/ANP

Die Zukunft von Serhou Guirassy in Stuttgart ist vertraglich bis Ende Juni 2026 fixiert. Oberflächlich gesehen. Denn das Arbeitspapier des Nationalspielers aus Guinea enthält eine brisante Ausstiegsklausel: Ein Passus, der es ihm ermöglicht, den Klub nach eigenem Gusto zu verlassen. Schon in diesem Sommer. Obwohl der VfB den Leihspieler von Stade Rennes erst am 30. Mai, gerade rechtzeitig vor Ablauf der mit den Franzosen vereinbarten Kaufoption, fest an sich gebunden hat.

Eine Entscheidung, die sich die finanziell nicht gerade üppig ausgestatteten Schwaben neun Millionen Euro haben kosten lassen. Eine gut durchdachte und logische, wenn man sich tiefer hineindenkt. Guirassy war in der vergangenen Saison der einzige Profi, der regelmäßig traf. In 28 Bundesligaspielen erzielte der 27-Jährige 14 Treffer und bereitete einen vor. Als er im Frühjahr zehn Wochen lang wegen einer Adduktorenverletzung ausfiel, führte sein Fehlen zu einer verschärften Bedrohungslage. Ohne ihn schlitterte die Mannschaft immer tiefer in den Abstiegskampf.

Guirassy, ein Torjäger, der diesen Titel auch verdient. Ein Stürmer, den (fast) jede Mannschaft sehr gut gebrauchen kann. Ein Angreifer, für den es immer und überall einen Markt gibt. Einschätzungen, die den Entschluss, die Kaufoption zu ziehen, außer Frage stellten. Entsprechend packte der VfB die Gelegenheit am Schopf, Guirassy fest an sich zu binden. Entweder, um sportlich von dessen Abschlussqualitäten oder finanziell von dessen Marktwert zu profitieren.

Guirassy erhält Avancen von diversen Klubs

Weil beim Abschluss des Leihvertrags mit Guirassy und Rennes trotz der vereinbarten Kaufoption kein Anschlussvertrag abgeschlossen worden war, mussten die Schwaben das aktuelle Vertragswerk im Mai komplett neu verhandeln und dabei auch den Vorstellungen des Stürmers Rechnung tragen. Ohne Ausstiegsklausel, deren Höhe nicht genau bekannt ist und die zwischen 15 und 20 Millionen Euro liegen soll, hätte der 27-Jährige sicher nicht unterschrieben. Wohlwissend, dass er dank der Leistungen in der vergangenen Saison immer einen neuen, sportlich womöglich attraktiveren Arbeitgeber als den Fastabsteiger vom Neckar finden könnte.

Dass dem Spieler und dessen Management bereits Avancen von diversen Klubs gemacht wurden, steht außer Frage. Der VfB wurde diesbezüglich allerdings noch nicht kontaktiert. Dennoch bereiten sich die Stuttgarter auf den schlimmsten Fall der Fälle vor. Ein Kandidat, dem großes Interesse entgegengebracht wird, ist laut griechischen Medien Vangelis Pavlidis. Der 24-Jährige vom AZ Alkmaar hat sich in den Niederlanden und in der Nationalmannschaft Griechenlands einen Namen gemacht. Der Vertrag des Angreifers, der in der Jugend das Trikot des VfL Bochum und später noch das von Borussia Dortmund trug, läuft noch bis Ende Juni 2024. Dennoch wird eine Transfersumme von über zehn Millionen Euro aufgerufen. Geld, das der VfB bei einem Wechsel Guirassys hätte. Wenn der Grieche dann noch zu haben wäre.

George Moissidis

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