Bundesliga

Schweinsteiger: Was Guardiola mit der Krise der DFB-Elf zu tun hat

Weltmeister von 2014 rät Kane zu Bayern-Wechsel

Schweinsteiger: Was Guardiola mit der Krise der DFB-Elf zu tun hat

Zwei Jahre gemeinsam bei Bayern: Bastian Schweinsteiger und Pep Guardiola.

Zwei Jahre gemeinsam bei Bayern: Bastian Schweinsteiger und Pep Guardiola. imago/Ulmer

In seiner Rolle als TV-Experte hat Bastian Schweinsteiger in den vergangenen Jahren immer wieder die Entwicklung rund um die deutsche Nationalmannschaft kritisiert. Eine Mitschuld an der anhaltenden Krise gibt der frühere DFB-Kapitän und 121-malige Nationalspieler indirekt sogar Pep Guardiola.

Der Katalane, amtierender Triple-Sieger mit Manchester City, war 2013 Trainer des FC Bayern geworden. Und Schweinsteiger, der bis zu seinem Abschied zu Manchester United zwei Jahre unter ihm verbrachte, sagte nun bei "Talksport" in England: "Als Pep Guardiola nach Deutschland kam, hat jeder gedacht, er müsse jetzt diese Art von Fußball spielen, kurze Pässe und so weiter." Die Folge: "Wir haben ein wenig unsere Werte verloren."

Vorher hätten die meisten anderen Länder die deutsche Auswahl so wahrgenommen, "dass wir Kämpfer sind, dass wir rennen können bis zum Schluss. Diese Stärke ist in den letzten sieben, acht Jahren verloren gegangen. Das haben wir vergessen. Wir waren mehr darauf konzentriert, uns den Ball schön zuzuspielen", so Schweinsteiger, der 2014 Teil der Mannschaft war, die - schon damals bei weitem nicht mehr nur kämpfend und rennend - in Brasilien Weltmeister geworden war.

Aktuell scheint das Tief des DFB-Teams kein Ende zu nehmen, und die U 21 setzte diesen Trend bei der EM mit dem frühen Aus als Titelverteidiger noch fort. Schweinsteiger: "Es ist seine sehr komplizierte Situation für die deutsche Nationalmannschaft und den deutschen Fußball insgesamt."

Kane? "Er sieht auch noch fast aus wie ein Deutscher ..."

Dafür könnte der FC Bayern in diesem Sommer ein echtes Ausrufezeichen setzen: Mit Harry Kane soll der Kapitän und Toptorjäger der englischen Nationalelf in die Bundesliga wechseln. "Es würde super passen, auch für ihn", glaubt Schweinsteiger und lacht: "Er sieht auch noch fast aus wie ein Deutscher ..."

Und auch in privater Hinsicht kann Schweinsteiger einen Wechsel zu Bayern nur wärmstens empfehlen: "Ich weiß, dass er gerne seine Familie, seine Freunde um sich herum hat, und dafür ist München der perfekte Ort. Die Gegend ist wunderschön, es ist sicher. Mir hat die Auslandserfahrung, die ich bei Manchester United gemacht habe, sehr geholfen, ich bin als Mensch gewachsen."

Ob sich die Bayern mit den Tottenham Hotspur einig werden, ist allerdings weiterhin offen. "Bayern ist kein Klub, der so viel Geld zahlt, wie Tottenhams Besitzer vielleicht möchte", so Schweinsteiger. "Es wird einen geben, der mit der Faust auf den Tisch haut und sagt: Nein, so viel zahlen wir nicht." Trotzdem sieht der Ur-Bayer seinen langjährigen Klub in der Pflicht. Ein Stürmer müsse her, "Choupo-Moting ist für Bayern nicht gut genug, er ist mehr die 1B-Lösung".

jpe

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