Bundesliga

Bayer Leverkusen schnappt sich Gladbachs Jonas Hofmann

Nationalspieler zieht Ausstiegsklausel - Ablöse bei etwa zehn Millionen Euro

Transferhammer: Bayer schnappt sich Gladbachs Hofmann

Auf zur Werkself: Jonas Hofmann wechselt zu Bayer 04 Leverkusen.

Auf zur Werkself: Jonas Hofmann wechselt zu Bayer 04 Leverkusen. IMAGO/Kirchner-Media

Nach kicker-Informationen ist der Deal bereits besiegelt: Bayer Leverkusen schnappt sich Jonas Hofmann. Möglich macht den Transfer eine Ausstiegsklausel im Vertrag des deutschen Nationalspielers.

Hintergrund: Vor einem Jahr verhandelten Hofmann und die Borussia über eine vorzeitige Verlängerung des ursprünglich bis 2023 datierten Kontrakts. Hofmann unterschrieb bis 2025 (inklusive einer Option für ein weiteres Jahr), ließ sich gleichzeitig aber zusichern, den Klub für eine festgelegte Ablöse verlassen zu können.

Diese Summe liegt im Bereich von zehn Millionen Euro. Jetzt hat Bayer zugeschlagen und eist den Offensivmann durch das Ziehen der Ausstiegsklausel aus Gladbach los. Der Borussia sind in diesem Fall die Hände gebunden. Immerhin fahren die Fohlen für Hofmann, der am 14. Juli seinen 31. Geburtstag feiert, eine stattliche Ablöse ein.

Zehn Millionen als Trostpflaster

Die Zehn-Millionen-Euro-Einnahme ist ein Trostpflaster, denn sportlich wie menschlich bedeutet Hofmanns Abschied für die Borussen einen riesengroßen Verlust. Im Zuge des umfassenden Umbruchs am Niederrhein sollte der klubintern beste Scorer der vergangenen Saison (12 Tore, 11 Assists) eine noch stärkere Führungsrolle in der neuformierten Fohlenelf übernehmen und zählte zu den heißesten Anwärtern auf die Kapitänsbinde. Das Herzstück in der Offensive war Hofmann ohnehin; umso mehr nach den Abschieden von Lars Stindl (Karlsruher SC) und Marcus Thuram (Inter Mailand).

Der kicker weiß: Zuletzt hatte die Borussia Hofmann sogar ein neues Vertragsangebot vorgelegt und sich finanziell bis an die Decke gestreckt, um den WM-Fahrer über 2025 oder sogar 2026 hinaus an den Klub zu binden. Im Gegenzug sollte die Ausstiegsklausel gestrichen werden.

Doch die großen Anstrengungen waren vergebens, Hofmann entschied sich letztendlich für einen Wechsel nach Leverkusen. Dort reizt ihn auch die Teilnahme am internationalen Geschäft. Während Gladbach in der nächsten Saison nicht im Europapokal vertreten ist, kann sich Hofmann bei Bayer auf internationaler Bühne in der Europa League auch für die anstehende Heim-EM im nächsten Jahr empfehlen.

Honorat als möglicher Nachfolger

Die Borussia ist aber nicht unvorbereitet. Aufgrund der Vertragskonstellation musste man sich für den Fall der Fälle wappnen - und hat das auch getan. Die Gladbacher befinden sich mit Spielern für die Offensive, die auch eine Soforthilfe darstellen, bereits im Austausch. Zum Kandidatenkreis gehört zum Beispiel Franck Honorat von Stade Brest (der kicker berichtete). Am 26-jährigen Franzosen waren die Borussen schon im vergangenen Sommer stark interessiert. Jetzt könnte Honorat auf der rechten Offensivposition Hofmanns Nachfolger werden.

Hofmann wechselte im Januar 2016 von Borussia Dortmund nach Gladbach. Für die Borussia absolvierte er 214 Pflichtspiele und erzielte 48 Tore. 

Jan Lustig

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