Bundesliga

Augsburg hinterfragt VAR-Ansetzung - DFB bezieht Stellung

Nach Niederlage gegen Dortmund

Augsburg hinterfragt VAR-Ansetzung - DFB bezieht Stellung

VAR-Einblendung im Augsburger Stadion.

VAR-Einblendung im Augsburger Stadion. IMAGO/Revierfoto

Für die meisten, die es mit dem FC Augsburg halten, mag sie eine Schlüsselszene gewesen sein, die Rote Karte für Felix Uduokhai in der 38. Minute. Der Verteidiger hatte sich beim 0:3 gegen Dortmund, als es noch 0:0 stand, gegen den pfeilschnellen Donyell Malen nur noch mit einer Notbremse zu helfen gewusst.

Spielbericht

Den berechtigten Platzverweis stellten FCA-Verantwortliche - wie es vermutlich auch ihre Plicht ist - anschließend infrage, besonders aber den Hergang. Während Schiedsrichter Tobias Welz nach dem Halten auf Freistoß entschied und erstmal das Spray einsetzte, um kennzuzeichnen, wo die Mauer zu stehen hat, erschien auf der Video-Leinwand im Stadion das VAR-Symbol. Erst dann, nach einigen Sekunden, griff Welz in die Gesäßtasche und zeigte Uduokhai die Rote Karte.

VAR-Assistent Fischer - eine verdächtige Nähe?

War es also der VAR, der Welz die Stoßrichtung gab? Das blieb nach Schlusspfiff ungeklärt. Klar war für manche Verantwortliche des FCA, dass im Kölner Keller zumindest ein Beteiligter nicht hätte sitzen sollen. Christian Fischer assistierte dem Video-Assistenten Tobias Stieler aus Hamburg. Fischer kommt aus dem westfälischen Hemer, zwischen Hemer und Dortmund liegen rund 40 Kilometer. Eine verdächtige Nähe, wie die Augsburger flüsterten.

Der BVB hatte einen ähnlichen Fall erst vor Wochen selbst erlebt, als VAR Robert Hartmann vom bayerischen SV Krugzell beim Dortmunder Remis in Bochum den Hinweis an Schiedsrichter Sascha Stegemann untersagte, das klare Foul von Danilo Soares an Karim Adeyemi zu überprüfen. Der Pfiff blieb aus, Dortmund erhielt keinen Strafstoß.

Der DFB reagiert: "Gängige Praxis"

Hatte der BVB nun dieses Mal einen Vorteil erhalten? Angeblich, so hörte man es von Augsburger Seite, habe das Team um Haupt-Schiedsrichter Welz nach dem Spiel sogar zugegeben, dass die Ansetzung von Assistent Fischer zumindest unglücklich gewesen sei. Also fragte der kicker beim DFB nach: "Dass sich das Schiedsrichter-Team zu der Ansetzung geäußert haben soll, trifft nicht zu", heißt es in dem Schreiben.

Und weiter: "Seit der Corona-Pandemie ist die Landesverbandsneutralität aufgehoben, sodass Schiedsrichter*innen auch bei Spielen mit Beteiligung von Vereinen aus ihren Landesverbänden eingesetzt werden können. Für die Auswahl der DFB-Schiedsrichter*innen ist es gängige Praxis, dass die jeweiligen Einteilungen nach Leistungsstand und Eignung für die entsprechenden Partien erfolgen. Diesem üblichen und anerkannten Procedere entspricht auch die Ansetzung dieses Spiels."

Mario Krischel

Bilder zur Partie FC Augsburg gegen Borussia Dortmund