2. Bundesliga

Gordons Abschied: "Ich weine dem Ganzen wirklich nach"

KSC-Legende unter tosendem Applaus ausgewechselt

Gordons Abschied im Wildpark: "Ich weine dem Ganzen wirklich nach"

Nach dem Derbysieg in der Fankurve: Karlsruhes scheidende Abwehr-Legende Daniel Gordon.

Nach dem Derbysieg in der Fankurve: Karlsruhes scheidende Abwehr-Legende Daniel Gordon. picture alliance / GES/Helge Prang

Es lief die vierte Minute der Nachspielzeit. Im Südwest-Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern hatte Budu Zivzivadze den Karlsruher SC zuvor schon auf die Siegerstraße und das Stadion in Wallung gebracht. Dann aber wurde es so laut, als sei soeben der zweite Treffer zugunsten der Badener gefallen. Doch der tosende Applaus war der Auswechslung einer Vereinsikone geschuldet. Daniel Gordon dankte ab und verließ - ein letztes Mal - den Rasen im Wildpark.

Dass die 23.885 Zuschauer seinen Abgang entsprechend quittierten, wusste der 38-Jährige zu schätzen. "Es erfüllt mich mit Stolz. Es ist eine Wertschätzung für das, was ich viele Jahre geleistet habe. Da freue ich mich natürlich riesig drüber und nehme das mit fürs Leben. Diese Erfahrung ist etwas ganz Besonderes", betonte Gordon nach dem Abpfiff gegenüber den ARD-Mikrofonen.

Das war nochmal ein Abschluss, wie ich ihn mir nicht besser hätte erträumen können.

Daniel Gordon

Erste Tränen waren beim langjährigen Abwehrchef bereits geflossen, als die Auswechslung sich erst noch angebahnt hatte. "Ich weine dem Ganzen wirklich sehr sehr nach, weil es mir unglaublich viel Spaß gemacht hat. Aber das war nochmal ein Abschluss, wie ich ihn mir nicht besser hätte erträumen können", verwies Gordon auf den Derbysieg, den Mainz-Leihgabe Paul Nebel mit dem Schlusspfiff sogar noch in ein 2:0 verwandelt hatte (90.+6). Den Treffer seines 18 Jahre jüngeren Mitspielers beobachtete Gordon bereits von der Ersatzbank aus.

Doch jenes Tor stand an diesem Nachmittag im Schatten des Innenverteidigers, der in dieser Saison unlängst in die Riege der zehn KSC-Rekordspieler aufgestiegen war. 272 Mal lief Gordon insgesamt für die Badener auf - erzielte dabei 21 Tore. Seit 2012 steht er beinahe ununterbrochen bei den Karlsruhern unter Vertrag. Lediglich in der Saison 2016/17 war es zu einem kurzen Intermezzo in Sandhausen gekommen.

Letzter Aufgalopp wohl auf St. Pauli

Gegen den FC St. Pauli heißt es dann am kommenden Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) für Gordon noch ein letztes Mal, sich das KSC-Trikot überzuziehen. Auch wenn der Defensivspezialist in dieser Saison erst sechsmal in der Startelf stand, stehen seine Einsatzchancen am letzten Spieltag gut. Zumal sich Abwehr-Kollege Marcel Franke gegen Lautern die zehnte Gelbe Karte eingehandelt hat und somit gesperrt sein wird.

Danach ist das Kapitel als aktiver Profi in Karlsruhe laut Gordon "leider abgehakt. Aber ich versuche, dem Verein in einer anderen Funktion weiterzuhelfen, meinen nächsten Schritt zu gehen", so der gebürtige Dortmunder. "Ich wünsche dem Verein alles erdenklich Gute, den Fans, die mich jahrelang toll unterstützt haben. Es war mir eine Ehre."

ehl

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