Bundesliga

Knackpunkt wird die Disziplin

Kommentar

Knackpunkt wird die Disziplin

Seine Zeit in Stuttgart ist vorbei: Bruno Labbadia.

Seine Zeit in Stuttgart ist vorbei: Bruno Labbadia. IMAGO/Matthias Koch

Eine Ansammlung unerfüllter Versprechungen. Mit dem Vorhaben angetreten, diese Gruppe, die es gewohnt ist, selbst bei schlechten Leistungen in Schutz genommen zu werden und deswegen keinerlei Eigenverantwortung und Kritikfähigkeit entwickeln konnte, zu disziplinieren und auf den richtigen Weg zu führen, musste der Ex-Nationalspieler irgendwann seine Machtlosigkeit erkennen. Der Kampf gegen Windmühlen ist verloren.

Diesen wird jetzt Sebastian Hoeneß aufnehmen. Ungeachtet seiner Qualitäten als Trainer, wird der frühere VfB-Jugendspieler in Stuttgart auf ein Problem stoßen, das ihm auch bei seiner jüngsten Station in Hoffenheim das Leben und die Arbeit schwergemacht hat: mangelhaft ausgeprägte Disziplin bei Teilen des Teams. Sie ist und wird der Knackpunkt sein im Bemühen, den Verein doch noch vor dem Abstieg zu retten. Bei der TSG wurde Hoeneß alleine gelassen. Beim VfB muss er einerseits stärker auftreten und obendrein unbedingt die nötige Unterstützung seiner Chefs bekommen. Nur dann kann der Weg, den die Schwaben gehen wollen, auch wirklich nach vorne beziehungsweise nach oben gehen.

Dass man keinen Feuerwehrmann mit kurzer Halbwertzeit verpflichtet hat, sondern auf einen jungen Trainer mit Visionen und einem ligaunabhängigen Vertrag bis 2025, ist eine gute und richtige Entscheidung. Der Sohn des früheren Nationalstürmers und VfB-Managers Dieter Hoeneß hat jetzt die Möglichkeit, seine Mannschaft kennenzulernen, deren Stärken und Schwächen, sportlich wie menschlich. Und er kann, muss daraus die richtigen Schlüsse ziehen. Egal für welche Liga. Die Hoffnung auf den Klassenerhalt lebt. Wenn die negativen Energien im Team nicht wieder die Oberhand behalten.

George Moissidis

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