Bundesliga

1. FC Köln von FIFA zu Transfersperre verurteilt

Jugendspieler-Verpflichtung hat drastische Folgen

1. FC Köln von FIFA zu Transfersperre verurteilt - Effzeh bestätigt Gang vor den CAS

Auf den 1. FC Köln kommt Ungemach zu.

Auf den 1. FC Köln kommt Ungemach zu. picture alliance / ZB

Diese Nachricht ist für den 1. FC Köln ein Schock: Die FIFA hat den Bundesligisten zu einer Transfersperre für die kommenden beiden Wechselperioden verurteilt, also für die gesamte Saison 2023/24. Seitens des Weltverbandes ist das Urteil endgültig, ausgesprochen von der Kammer für die Beilegung von Streitigkeiten.

Dies ist die Folge einer Neuverpflichtung, die der FC Anfang 2022 getätigt hatte. Damals war das slowenische Stürmertalent Jaka Cuber von Olimpija Ljubljana in die Jugendabteilung der Kölner gewechselt. Im Raum steht, dass der FC den zu jener Zeit 16-Jährigen zum Vertragsbruch anstiftete. Kurz nachdem er seinen Vertrag in Ljubljana gekündigt hatte, soll er in Köln unterschrieben haben - Olimpija sei damit eine signifikante Ablösesumme entgangen.

Wie die FIFA dem kicker bestätigte, darf der FC in der kommenden Saison keine neuen Spieler registrieren, weder auf nationaler noch auf internationaler Ebene. Das bedeutet im Klartext, dass Köln in diesem Zeitraum keine Spieler von anderen Vereinen verpflichten kann. Die Möglichkeit mit eigenen Spielern zu verlängern oder Jugendspieler aus dem eigenen Nachwuchs hochzuziehen, besteht hingegen weiterhin.

Außerdem wird Cuber, der in dieser Saison in der U-19-Bundesliga West in 13 Einsätzen 13-mal traf, mit sofortiger Wirkung für vier Monate gesperrt. Wie die Kölner in einer  Pressemitteilung am Mittwochabend präzisierten, muss der Spieler unter Mithaftung des Bundesligisten eine Summe von 51.750  Schadensersatz an Olimpija Ljubljana zahlen.

Der FC hat nur noch eine Chance - und spielt auf Zeit

In dieser Mitteilung bestätigten die Kölner zudem, dass sie vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS ziehen werden, um dort Einspruch gegen das Urteil einzulegen. Darüber hinaus wollen die Rheinländer erwirken, dass die Strafen bis zum endgültigen Urteil vorläufig ausgesetzt werden. Zum einen ist Cuber der führende Torschütze der U 19, die sowohl im Halbfinale des DFB-Junioren-Pokals als auch im Halbfinale zur Deutschen Meisterschaft steht. Zum anderen wollen die Kölner mit dem Antrag auf Aussetzung der Strafe auf Zeit spielen, um in diesem Sommer-Transferfenster eventuell doch einkaufen gehen zu dürfen. Der Weg vor den CAS ist die einzige Chance für die Domstädter, noch etwas gegen das Urteil zu unternehmen. Dafür haben sie nun 21 Tage Zeit.

Im Februar 2019 war der FC Chelsea zu einer Transfersperre über ein Jahr belegt worden, damals ging es um gleich 29 Verstöße gegen die Regularien zur Verpflichtung Minderjähriger. Vor dem CAS erwirkten die Blues seinerzeit eine Halbierung auf eine Wechselperiode. Zuvor hatten auch schon andere Klubs wie Manchester City, Real oder Atletico Madrid vor dem CAS erreicht, dass Transfersperren verkürzt, aufgeschoben oder ganz aufgehoben wurden. Darauf muss jetzt auch der FC hoffen.

Frauen-Team nicht betroffen

Übrigens betrifft die Sperre ausschließlich die Herren-Profi-Mannschaft des Effzeh. Für die Bundesliga-Frauen des Geißbock-Klubs, die aktuell auf dem vorletzten Platz notiert sind und sich somit in großer Abstiegsnot befinden, hat das Transferverbot keinerlei Auswirkungen.

Stephan von Nocks, jpe, nba, Manfred Münchrath

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