Bundesliga

Gladbachs Ärger um die Ansetzungen: DFL erklärt Ungleichgewicht

Große Unterschiede im 15.30-Uhr-Ranking der Bundesliga

Gladbachs Ärger um die Ansetzungen: DFL erklärt Ungleichgewicht

Schon im November protestierten die Gladbach-Fans gegen die vielen unterschiedlichen Anstoßzeiten.

Schon im November protestierten die Gladbach-Fans gegen die vielen unterschiedlichen Anstoßzeiten. IMAGO/Team 2

Dass die DFL in dieser Woche bei der Ansetzung des 30. Bundesliga-Spieltags Borussia Mönchengladbachs Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart auf Samstag, 15.30 Uhr, setzte, änderte nichts an einem Fakt, der die Fohlen ärgert: Kein Bundesligist spielt in dieser Saison so selten zu dieser Anstoßzeit. Am 30. Spieltag ist das erst zum siebten Mal der Fall.

Gerade Klubs mit großem Einzugsgebiet ächzen unter den Sonntag- oder Abendterminen. So reizvoll Flutlichtspiele sind, wegen der Anreise werden sie für einen Teil der Zuschauer zum Problem. Die Tatsache, dass der FC Augsburg 20-mal sowie Mainz 05 und der VfL Wolfsburg je 19-mal samstags um 15.30 Uhr randürfen (komplettes Ranking siehe unten), "stößt bei unseren Fans verständlicherweise auf Unverständnis", sagt Gladbach-Geschäftsführer Markus Aretz.

"Wir sind dazu sowohl mit der Fanszene als auch mit der DFL im Austausch - wohl wissend, dass die Gestaltung des Spielplans vielerlei Zwängen unterliegt, die nur zum Teil für jedermann offensichtlich sind", so Aretz. Zuletzt hatte eine Gladbacher Fan-Dachorganisation in einem offenen Brief ihrem Ärger Luft gemacht ("Das erträgliche Maß ist schon lange überschritten und die Stimmung kippt").

DFL: "Ungleichgewicht leider nie auszuschließen"

"Ziel der DFL ist eine ausgewogene Spielplanung für alle Klubs", teilte die DFL auf kicker-Anfrage mit. "Bei den zeitgenauen Ansetzungen fallen jedoch viele unterschiedliche Faktoren ins Gewicht. Dazu gehören die Spieltermine der internationalen Klub-Wettbewerbe sowie des DFB-Pokals und sich daraus ergebende, notwendige Regenerationspausen für die teilnehmenden Mannschaften. Hinzu kommen neben den Interessen von Fans unter anderem die Vorgaben der Sicherheitsorgane, Belange von Klubs und Stadionbetreibenden sowie Vereinbarungen aus Medienverträgen. Viele dieser Einflussfaktoren konkretisieren sich erst sukzessive im Verlauf einer Saison."

Vor dem Hintergrund dieser Faktoren sei es "daher leider nie auszuschließen, dass es, beim Blick auf einzelne Klubs, über einen gesamten Saisonverlauf betrachtet zu einem Ungleichgewicht kommt. Die DFL wird sich dennoch selbstverständlich auch künftig bei der Spielplanung um bestmögliche Ausgewogenheit bemühen."

Zum "Verhängnis" wird den Gladbachern auch ihre Attraktivität für die TV-Sender. Der Allensbach-Marktwert-Analyse zufolge, nach der auch ein Teil der TV-Gelder verteilt wird, gehören Augsburg, Mainz und Wolfsburg zum Kreis der Klubs mit den geringsten Werten auf der Beliebtheitsskala und sind so für Übertragungen am Abend oder sonntags wenig attraktiv - anders als die Borussia.

Wer 2022/23 wie viele Einsätze am Samstag um 15.30 Uhr hat:

20: FC Augsburg
19: VfL Wolfsburg, 1. FSV Mainz 05
18: TSG Hoffenheim, VfB Stuttgart, VfL Bochum
17: RB Leipzig
15: Bayer Leverkusen
14: Hertha BSC, SC Freiburg, Werder Bremen
13: Eintracht Frankfurt
12: Bayern München, Borussia Dortmund, 1. FC Köln
11: Union Berlin
9: Schalke 04
7: Borussia Mönchengladbach
(alle Daten bis inklusive 30. Spieltag)

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