Bundesliga

FC Bayern: Oliver Kahn kontert Neuer-Aussagen

"Wird weder ihm noch dem FC Bayern gerecht" - Deutliche Aussprache angekündigt

Kahn kontert Neuer-Aussagen - und zieht Vergleich mit sich selbst

Will "sehr deutlich" mit Manuel Neuer sprechen: Oliver Kahn.

Will "sehr deutlich" mit Manuel Neuer sprechen: Oliver Kahn. picture alliance/dpa/Revierfoto

"Was Manuel in Teilen dieser zwei Interviews im Zusammenhang mit der Freistellung von Toni Tapalovic gesagt hat, wird weder ihm als Kapitän noch den Werten des FC Bayern gerecht", kritisierte Kahn am Freitagabend auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. "Zudem kommen seine Aussagen zur Unzeit, weil wir vor ganz wichtigen Spielen stehen."

Neuer hatte in am späten Nachmittag veröffentlichten Interviews mit der "Süddeutschen Zeitung" und "The Athletic" die Führungsriege des deutschen Rekordmeisters deutlich kritisiert - insbesondere die Entlassung von Torwarttrainer Toni Tapalovic. Die Umstände der Trennung seien "das Krasseste, was ich in meiner Karriere erlebt habe", sagte der 36-Jährige unter anderem.

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"Er ist persönlich betroffen, das muss man ein Stück weit verstehen", sagte Kahn zu Neuers Beweggründen, das nicht mit dem Verein abgestimmte Interview zu geben. "Das war uns auch bewusst, als wir ihm erklärt haben, dass die nicht leichtfertig getroffene Entscheidung in der Frage des Torwarttrainers in diesem Moment das Beste für unsere Mannschaft war."

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Kahn zog den Vergleich zu seiner eigenen Lage als Torwart in der deutschen Nationalmannschaft. "Ich stand 2004 als Nationalspieler vor einer ähnlichen Situation", erinnert sich Kahn. "Unser Torwarttrainer Sepp Maier fühlte sich vom DFB schlecht behandelt und es kam zur Trennung. Ich hatte jahrelang mit Sepp zusammengearbeitet, und wir hatten ein freundschaftliches und vertrauensvolles Verhältnis." Der DFB installierte damals Andreas Köpke als Nachfolger für Maier - und Kahn wurde schließlich hinter Jens Lehmann zur Nummer zwei degradiert.

"Ich war damals auch enttäuscht, und ich war wütend auf den DFB", so Kahn weiter. "Aber die gemeinsamen Ziele standen für mich im Vordergrund. Sie waren mir wichtiger als meine persönlichen Gefühle. Und aus diesem Grund habe ich damals entschieden, mich nicht öffentlich zu äußern. Manuel hat jetzt das Gegenteil getan."

Auf diese deutliche Kritik ließ Kahn noch die Ankündigung folgen, Gespräche mit Neuer über dessen Aussagen zu führen: "Wir werden mit ihm darüber sehr deutlich sprechen."

mib

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