Bundesliga

Glasner: "Wir müssen die Schuld bei uns suchen"

Eintracht Frankfurt trotzt dem VAR-Ärger

Glasner: "Wir müssen die Schuld bei uns suchen"

Verlor unglücklich gegen den BVB: Oliver Glasner und die SGE.

Verlor unglücklich gegen den BVB: Oliver Glasner und die SGE. IMAGO/Hartenfelser

Als Daichi Kamada am Samstagabend den zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer erzielte, war klar: Die Eintracht verliert dieses Spiel nicht - sagte zumindest die Statistik. Doch jede Serie findet irgendwann ein Ende. So auch diese. Das 1:2 gegen den BVB war Kamadas 18. Tor in der Bundesliga (verteilt auf 17 Partien). Erstmals verlor die Eintracht trotz eines Treffers des Japaners, zuvor gab es neun Siege und sieben Unentschieden. Oliver Glasner hätte sich lieber gewünscht, dass eine andere Serie ein Ende nimmt, doch der Österreicher blieb auch im siebten Aufeinandertreffen mit den Dortmundern ohne Punktgewinn. All das rückte aber zunächst in den Hintergrund.

Denn die Gemüter mussten sich erstmal beruhigen. Während direkt nach dem Schlusspfiff in den Gesprächen mit Sportvorstand Markus Krösche und Kapitän Sebastian Rode die Emotionen wegen der ungenügenden Leistung von Schiedsrichter Sascha Stegemann und dem Blackout des VAR verständlicherweise noch am Kochen waren, wirkten die Trainer bei der Pressekonferenz eine Stunde nach Abpfiff schon wieder recht entspannt. Den 1:2-Endstand machte Glasner auch nicht am verweigerten Foulelfmeter fest. "Am Ende müssen wir sagen, dass wir die Schuld bei uns selber zu suchen haben. Speziell in der zweiten Halbzeit haben wir zu viele Torchancen liegen lassen. Wir haben toll gepresst, Fehler erzwungen und Chancen sehr gut herausgespielt. Von daher ist es eine bittere Niederlage", so der 48-Jährige.

Aus dieser Niederlage heute müssen wir ganz viel Kraft und Selbstvertrauen mitnehmen.

Oliver Glasner

Doch Glasner wirkte dennoch alles andere als betrübt. "Die Leistung war hervorragend, Ich sehe uns absolut auf dem richtigen Weg. Aus dieser Niederlage heute müssen wir ganz viel Kraft und Selbstvertrauen mitnehmen", sagte der Eintracht-Coach. Als die Eintracht Mitte der zweiten Hälfte in der ohnehin schön höchst intensiven Partie auf einmal mehrere Gänge zulegte und mit einem unwiderstehlichen Powerplay gleich fünf (!) Großchancen binnen sieben Minuten heraus- und die Borussen an die Wand spielte, imponierte auch Edin Terzic mächtig. "Die Eintracht hat es sehr gut gemacht, hat eine sehr gute Leistung gezeigt. Wenn sie so spielen, werden nicht viele Mannschaften hier gewinnen. Sie sind mittlerweile sehr gefestigt in ganz vielen Abläufen. Da wollen wir auch hinkommen", lobte der BVB-Coach.

Glasner vermisst die Kleinigkeiten

Die Eintracht hingegen schielte in puncto Chancenverwertung neidisch hinüber. Denn die Dortmunder hatten nur zwei gute Gelegenheiten - beide saßen. "Auf diesem Level, wo sich zwei Mannschaften auf Augenhöhe duellieren, entscheiden Kleinigkeiten. Das kann eine Schiedsrichterentscheidung sein, dass kann die gewisse Effizienz sein, die du brauchst. Und heute hatten wir beides nicht. Deswegen haben wir verloren", resümierte Glasner.

Für die Entwicklung des Europa-League-Champions könnte die Partie einen nachhaltig sehr wertvollen Beitrag geleistet haben. Der seit Wochen konsequent ansteigende Leistungstrend hat gegen den BVB noch einmal an Fahrt aufgenommen, doch zugleich wurde der SGE aufgezeigt, was ihr noch fehlt, um ein echtes Spitzenteam zu sein. Denn die Augenhöhe soll sich künftig ja auch im Ergebnis widerspiegeln.

Moritz Kreilinger

Oliver Glasner

Glasner und Terzic über den nicht gegebenen Elfmeter

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