Bundesliga

Gladbacher Fan-Projekt übt giftige Kritik an Eberl

Gladbacher Fan-Projekt wird vor Duell mit Leipzig deutlich

Giftige Kritik an Eberl

Bald in Leipzig wieder mit Marco Rose vereint? Max Eberl.

Bald in Leipzig wieder mit Marco Rose vereint? Max Eberl. imago images/Revierfoto

Dass Gladbach-Trainer Daniel Farke gegen Leipzig am Samstagabend (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) auf wichtige Stützen wie Ko Itakura, Alassane Plea und Florian Neuhaus verzichten muss, gerät deutlich in den Hintergrund angesichts der Diskussionen um Marco Rose und Max Eberl.

Ex-Trainer Rose, nun bei RB auf der Bank, nehmen die Fans nach wie vor übel, dass er eine Ausstiegsklausel nutzte und den Klub 2021 unrühmlich in Richtung Dortmund verließ. Damit nicht genug: Dass sich der lange Jahre überaus erfolgreiche Borussen-Manager Max Eberl ebenfalls in Richtung Leipzig orientiert, sorgt für mächtiges Brodeln in der Gladbacher Fanszene.

Eberl hatte Ende Januar unter Tränen seinen Abschied von der Borussia verkündet. Er wolle aktuell nichts mit Fußball zu tun haben, seine Gesundheit zwinge ihn dazu, Abstand von der Branche zu nehmen. Er habe keine Kraft mehr, die sportlichen Geschicke von Borussia Mönchengladbach zu leiten.

Fan-Projekt wirft Eberl "Schauspiel" vor

Inzwischen ist Eberl Leipzigs erklärter Wunschkandidat, RB wirbt seit längerem um die Dienste des 48-Jährigen. Verkündet ist der Wechsel noch nicht, es geht um eine Ablösesumme, die zu vereinbaren ist, weil Eberls Vertrag am Niederrhein derzeit nur ruht und noch bis 2026 terminiert ist.

Nun sorgt ein offener Brief auf der Webseite des "FPMG Supporters Club" für mächtiges Rumoren in der Fanszene. Es gehe darum, Dampf vom Kessel zu nehmen, sagte am Mittwoch einer der Initiatoren der "Rheinischen Post". Ob das wirklich gelingen kann?

Ausdrücklich wird in dem Schreiben der Auftritt Eberls bei der Pressekonferenz als "Schauspiel" bezeichnet; dort hatte der Manager erklärt, er sei erschöpft, müde, habe "keine Kraft mehr, diesen Job, so wie es der Verein benötigt, auszuüben". Dem hält das Fan-Projekt in seinem Schreiben nun entgegen: "Du hast nie gesagt, dass du krank bist. Das Wort Burn-Out kam nie von dir ins Spiel. Und doch wusstest du als Medien-Profi, dass dein Auftritt genau das in die Fußballwelt transportieren wird."

Und weiter: Eberl habe der Öffentlichkeit das Bild von einer "Profifußball-Ermüdung" vermittelt "und gleichzeitig um deinen Abgang zu Red Bull gefeilscht". Das, so schreiben die Verfasser, sei "schlicht und ergreifend schäbig und ein Schlag ins Gesicht eines jeden tatsächlich von Burn-out betroffenen Menschen".

"Wir haben mitgeteilt, was mitzuteilen war, und jetzt ist es auch gut"

Damit sei nicht gemeint, so das Fan-Projekt, dass Eberl Erschöpfung und Kraftlosigkeit vorgetäuscht habe. Aber der Charakter der Abschiedspressekonferenz von Eberl sei in Richtung einer unangebrachten Inszenierung gegangen.

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Starker Tobak; nicht nur hier sind die Verfasser über das Ziel hinausgeschossen. Auf Anfrage hat sich Eberl nicht zum Inhalt geäußert, und Borussia Mönchengladbach teilt ebenfalls mit, sich zu dieser Angelegenheit nicht zu einzulassen.

Eine "Ausweitung der Diskussion" und damit ein Eskalieren der Situation bis Samstag sei absolut nicht im Interesse des Fan-Projekts, heißt es: "Wir haben Stellung bezogen und mitgeteilt, was mitzuteilen war, und jetzt ist es auch gut."

Bleibt nur im Sinne aller Beteiligten zu hoffen, dass die Proteste im Stadion und rund um das Spiel am Samstagabend im Rahmen bleiben.

Oliver Bitter

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