2. Bundesliga

90.+6! Klement lässt FCK jubeln - Leitl sieht die Ampelkarte

2. Bundesliga, 17. Spieltag

Nürnberg und Bielefeld klettern - Fürth ärgert Darmstadt

Umjubelter Doppelpacker: Nürnbergs Kwadwo Duah (#23).

Umjubelter Doppelpacker: Nürnbergs Kwadwo Duah (#23). IMAGO/Zink

Kleiner Dämpfer für den Herbstmeister

Die SpVgg Greuther Fürth hat Darmstadt 98 am letzten Zweitliga-Spieltag des Jahres einen kleinen Dämpfer verpasst. Die Lilien kamen am Sonntag gegen das Kleeblatt nicht über ein 1:1 hinaus und gehen damit mit einem Vorsprung von zwei statt vier Punkten auf den HSV in die WM- und Winterpause. Darmstadt war etwas besser in die Partie gestartet und mit dem ersten Schuss direkt in Führung gegangen (2. Karic). Danach kam aber kaum noch etwas vom Herbstmeister, stattdessen steigerten sich die Fürther, die sich mit dem Ausgleich durch Michalski (42.) auch belohnten. Nachdem Jung wegen wiederholten Foulspiels kurz nach der Pause vom Platz flog, mussten die Fürther den Punkt in Unterzahl verteidigen. Dies gelang - und so wurde der Aufwärtstrend unter Trainer Alexander Zorniger auch ohne weiteren Sieg fortgesetzt.

Nürnberg feiert Erfolgserlebnis

Fürths neuer Tabellennachbar Nürnberg (von 17 auf 11) geht ebenfalls mit einem Erfolgserlebnis in die lange Pause. Der Club, der bereits in der 11. Minute den verletzten Lawrence durch Fofana ersetzen musste, fuhr zuhause einen 2:1-Sieg gegen Paderborn ein. Beide Tore erzielte Stürmer Duah (36./55.). Am Ende mussten die Nürnberger aber zittern, weil Zweitliga-Debütant Breunig (18) im eigenen Strafraum äußerst unglücklich agierte, was Justvan eiskalt ausnutzte (64.). Die Schlussoffensive des SCP war letztendlich aber nicht von Erfolg gekrönt, stattdessen flog auch noch Pieringer mit Gelb-Rot vom Platz. Paderborn steht nun bei vier Niederlagen in Serie.

Bielefeld gewinnt Kellerduell mit Magdeburg

Der bisherige Tabellenletzte Bielefeld fuhr im intensiven Kellerduell mit Magdeburg (3:1) drei wichtige Punkte ein, zog am FCM vorbei und verließ die direkten Abstiegsränge. Im ersten Durchgang nutzte Consbruch (30.) einen schlimmen Schnitzer der ebenbürtigen Gäste zur Führung. In der zweiten Hälfte war es zunächst Gebauer (64.), der den aufkommenden Magdeburgern den Wind aus den Segeln nahm, ehe Hack (72.) die Vorentscheidung herbeiführte. Itos Treffer nur eine Minute später war letztendlich nur Ergebniskosmetik.

Das Unterhaus spielt verrückt

Ludovit Reis

Auch in Hamburg fielen Tore satt: Hier jubelt Ludovit Reis über das zwischenzeitliche 2:1. IMAGO/Eibner

Die HSV-Fans, die mit zahlreichen Plakaten gegen die WM in Katar demonstrierten, sahen am Samstagnachmittag schon nach wenigen Minuten die erste Riesenchance ihres Teams gegen Sandhausen. Reis übersah nach Papelas Fehler den besser postierten Glatzel, der Querpass zu Dompé kam nicht an (4.). In der 27. Minute war Torjäger Glatzel dann aber doch für die dominanten Hamburger zur Stelle, das 1:0 war gleichzeitig der Pausenstand. Kurz danach aber offenbarten die Hausherren Abwehrschwächen, die Soukou zum Ausgleich ausnutzte (49.). Nur sieben Minuten später beruhigte Reis die HSV-Gemüter mit einem Kopfball aus kurzer Distanz wieder. Zunächst. Muheims Blackout ermöglichte Christian Kinsombi das 2:2 in der 68. Minute, ehe Zhirov ein Eigentor unterlief - der HSV wieder in Front, ab der 80. Minute dank Glatzel sogar mit 4:2. Es sollte das torärmste Spiel dieses Nachmittags werden.

Zwei Tore in der Nachspielzeit: Heidenheim siegt 5:4

Noch mehr los war in Heidenheim, das gegen Regensburg zunächst einen Rückschlag verkraften musste. Owusu köpfte zur Führung ein (14.), Kleindienst hatte aber in der 21. Minute die schnelle Antwort parat - Keeper Kirschbaum hatte sich nach einer Ecke verschätzt. Es blieb unterhaltsam an der Brenz: Beck (36.) und nochmal Kleindienst (39.) legten für Heidenheim nach, kurz vor der Pause traf Makridis jedoch zum 2:3. Nach dem Ausgleich von Shipnoski war die Partie endgültig wieder offen (55.). Der Jahn hatte danach sogar Chancen zur Führung, stattdessen schweißte Thomalla das Leder zum 4:3 für den FCH in die Maschen. Es folgte eine turbulente Nachspielzeit: Zunächst gelang Yildirim der Ausgleich, ehe kurz darauf Schimmer per Kopf das Stadion endgültig zum Beben brachte - 5:4, der FCH bleibt damit am zweiplatzierten HSV dran, der einen Zähler mehr auf dem Konto hat.

4:4 im Wildpark: St. Pauli lässt sich nicht abschütteln

2. Bundesliga

Der KSC startete mit der Hypothek von fünf Niederlagen in Folge ins Krisenduell gegen St. Pauli, das zwei Zähler in vier Begegnungen geholt hatte. Wegen Pyrotechnik erfolgte der Anpfiff 15 Minuten später, danach ging es auf dem Rasen rund: Schleusener (12.) und Wanitzek (16.) trafen für den KSC, ehe Eggestein nach langem VAR-Check verkürzte (24.). Da sowohl Schleusener (31.) als auch Eggestein (35.) nochmals zuschlugen, schnürten gleich zwei Spieler den Doppelpack. In der 43. Minute stellte Smith in dem wilden Wildpark-Kick auf 3:3, kurz nach der Pause brachte Kaufmann die Badener wieder in Front. St. Pauli schlug in der 61. Minute durch Daschner zurück, das 4:4 bedeutete gleichzeitig den Endstand - obwohl es an weiteren Chancen in diesem Offensivfeuerwerk wahrlich nicht mangelte.

Glöckner feiert mit Hansa in Braunschweig

Dem Torfestival am Nachmittag folgte da schon eher Magerkost am Samstagabend. Die vor dem Spieltag punktgleichen Braunschweiger und Rostocker standen sich gegenüber, Hansa hatte das bessere Ende knapp für sich und setzt sich etwas von der Abstiegszone ab. Der BTSV war im ersten Durchgang aktiver und hatte Möglichkeiten, Rostock ging aber durch Ingelsson nach einer Stunde überraschend in Führung. Die Eintracht bemühte sich, Rostock feierte aber unter dem neuen Coach Patrick Glöckner nach dem Punkt gegen Nürnberg nun den ersten Sieg.

Lautern siegt in letzter Sekunde

Das Verfolgerduell am Freitag diktierte im ersten Durchgang ganz klar Düsseldorf. Die Führung gegen Lautern durch Karbownik war daher hochverdient, er traf sehenswert in den rechten Knick (14.). Die Roten Teufel taten sich offensiv schwer und verbuchten vor dem Seitenwechsel keine echte Torchance, die Fortuna machte es besser, Sobottka vergab kurz vor der Pause die Riesenchance zum 2:0 (41.). Der FCK kam wie verwandelt aus der Kabine und glich nach Wunderlichs Lattenkracher (48.) durch Kraus nach einer Ecke aus (50.). Die starke Phase der Gäste hätte Opoku beinahe mit der Führung belohnt (58.). Eine ausgeglichene Partie entschied dann Klement mit der letzten Aktion, er verwandelte einen Elfmeter in der sechsten Minute der Nachspielzeit.

Zwei frühe Tore und ein später Platzverweise für 96-Coach Leitl

Im Duell zwischen Kiel und Hannover war direkt zu sehen, dass beide Mannschaften Lust auf Fußball hatten. Demzufolge entwickelte sich eine kurzweilige und sehr gut anzusehende erste Hälfte, in der Kiel nach einem traumhaften Konter durch Bartels in Führung ging (9.). Die Antwort der 96er ließ nicht lange auf sich warten, Teuchert schoss das 1:1 (16.), mit dem es auch in die Kabinen ging. Das Niveau des ersten Durchgangs konnte die zweite Hälfte bei Weitem nicht mehr halten. Erras klärte kurz vor dem Ende kurz vor der Linie und rettete den Störchen damit das 1:1.  Gästecoach Leitl sah vor dem Abpfiff noch Gelb-Rot, er meckerte erst und klatschte dann höhnisch Beifall. Direkt danach war Schluss. 

mst, las, cfl

Das sind die Zweitliga-Trainer der Saison 2023/24