Bundesliga

TSG Hoffenheim: Darum ergibt Prömels Rückkehr Sinn

Gegen den VfB vor bis zu 22.000 Zuschauern

Darum ergibt Prömels Rückkehr Sinn

Hat im Kraichgau noch etwas zu beweisen: Grischa Prömel.

Hat im Kraichgau noch etwas zu beweisen: Grischa Prömel. imago/Thomas Frey

Mit Dennis Geiger, Florian Grillitsch, Angelo Stiller, Sebastian Rudy, Diadie Samassekou oder Christoph Baumgartner ist Hoffenheim derzeit auf den zentralen Positionen im Mittelfeld gut bestückt. Schließlich taucht auch Angreifer Andrej Kramaric immer wieder auf der Achter- oder Zehnerposition auf, auch Havard Nordtveit spielte schon auf der Sechs. Zudem wurden und werden auch die beiden Eigengewächse Marco John und Tom Bischof im offensiven Mittelfeld ausgebildet. Mit Mijat Gacinovic, Ilay Elmkies und Melayro Bogarde sind weitere Anwärter derzeit ausgeliehen. Und im Sommer kommt ablösefrei auch noch U-21-Nationalspieler Finn Ole Becker vom FC St. Pauli.

Und trotzdem verkündete die TSG am Montag auch die Verpflichtung von Grischa Prömel. Auch der Rückkehrer, der bereits von 2013 bis 2015 für die Hoffenheimer U 19 und U 23 spielte, ist in der Mitte des Spielfeldes zu Hause. Und dennoch ist dieser Transfer gleich in mehrfacher Hinsicht ein cleverer Schachzug.

Zum einen kommt auch Prömel (Vertrag bis 2026) ablösefrei. Des weiteren kann der 27-Jährige im Prinzip auf allen mittigen Positionen eingesetzt werden. "Grischa ist ein Spieler mit herausragenden läuferischen Fähigkeiten und einer enormen Präsenz, der im Mittelfeld sehr variabel agieren kann und zudem ein großes Spielverständnis besitzt", erklärt Alexander Rosen. "Neben seinen Defensiv-Qualitäten und seiner beeindruckenden Mentalität verfügt er auch über ein besonderes taktisches Gespür und wird darüber hinaus aus seiner Position immer wieder torgefährlich. Alles in allem ein außergewöhnliches Gesamtpaket."

Das Streben nach mehr Körperlichkeit

Obendrein kennt Prömel die Verhältnisse und das Umfeld im Kraichgau bereits und dürfte deshalb schnell integriert sein. Zudem bringt der Athlet die TSG in ihrem Bestreben, insgesamt mehr Körperlichkeit auf den Platz zu bringen, durchaus einen Schritt weiter.

Aber auch personell ergibt dieser Transfer bei genauerer Betrachtung durchaus Sinn. Denn Grillitsch verlässt Hoffenheim mit hoher Wahrscheinlichkeit diesen Sommer ablösefrei. Samassekou oder Baumgartner werden trotz langfristiger Verträge immer wieder als potenzielle Kandidaten genannt, um die durch Corona zuletzt versiegte, aber notwendige Quelle für Transfereinnahmen mal wieder sprudeln zu lassen. Geiger verlängerte seinen Vertrag lediglich bis 2023 und ginge demnach ins letzte Vertragsjahr. Kramarics auslaufender Kontrakt ist nach wie vor nicht verlängert. Nordtveits Zeit in Hoffenheim endet nach dieser Saison. Rudy wird seiner Rolle als verlässlicher Einwechsler bestens gerecht, aber eben auch nicht jünger. John spielte bislang bei den Profis nur links, Bischof ist erst 16 und braucht noch Zeit.

Auch Becker kommt aus der 2. Liga und ist nicht gleich als Leistungsträger einzuplanen. Und ob die Verliehenen Gacinovic, Elmkies oder Bogarde diesen Schritt dereinst tatsächlich vollziehen, ist zumindest fragwürdig, Letzterer hat dafür wohl noch die besten Perspektiven. Und schließlich steuert der aktuelle Tabellenfünfte seine vierte Europacupteilnahme an. Und benötigt im Erfolgsfall einen für drei Wettbewerbe ausreichend besetzten Kader.

Gut besetzt sein könnte übrigens am Freitagabend auch wieder die Arena in Sinsheim. Nach den jüngsten politischen Beschlüssen darf Hoffenheim im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart nun wieder bis zu 22.000 Zuschauer begrüßen.

Michael Pfeifer

Mainzer Trio und BVB-Bestnote: Die kicker-Elf des 23. Spieltags