Bundesliga

Sein Stil, seine Sprache: Steffen Baumgart im Interview

Kölns Trainer exklusiv über seinen Stil und wer ihn "ganz bestimmt nicht" inspiriert hat

Baumgart: "Höchstens fünf Prozent der Mannschaften spielen Fußball"

"Jeder Fußballer spielt am liebsten so": Steffen Baumgart. 

"Jeder Fußballer spielt am liebsten so": Steffen Baumgart.  Getty Images

Mit dem offensiven Stil von Steffen Baumgart gehört der 1. FC Köln zu den positiven Erscheinungen der Bundesliga-Hinrunde. Dabei versteht der Trainer den Fußball nach wie vor als Kampfsport, wie er im großen kicker-Interview (Montagausgabe) erklärt.

"Ich wurde in Paderborn belächelt, als ich dort anfing und von Fußball als 'Kampfsport' sprach. Aber dieser Meinung bin ich immer noch. Es geht um Mentalität, Laufbereitschaft, Teamgeist. Ich glaube, es sind höchstens fünf Prozent aller Mannschaften, die Fußball spielen", sagt er. "Selbst Mannschaften, die glauben, dass sie gut spielen, kloppen irgendwann nur noch den Ball nach vorne oder konzentrieren sich aufs Umschaltspiel."

"Früher hieß Gegenpressing 'draufgehen' - es bedeutet nichts anderes"

Beim FC soll das unter Baumgart die Ausnahme sein. Er glaubt, "jeder Fußballer spielt am liebsten so", und ist überzeugt, "dass du auf lange Sicht etwas davon hast, wenn du nach vorne spielst. Das sehen wir auch bei den absoluten Spitzenmannschaften. Die denken zu 80 Prozent offensiv."

Wer hat ihn als Trainer inspiriert? Jürgen Klopp vielleicht? "Nein." Oder der RB-Fußball? "Ganz bestimmt nicht." Nein, sagt Baumgart, "es gibt keine bestimmte Inspiration für mich. Das finde ich auch schwierig. Ich habe immer gerne offensiv spielen lassen. "Für "die letzte Überzeugung" habe in Paderborn der damalige Sport-Geschäftsführer Markus Krösche gesorgt, "der noch konsequenter als ich vorgelebt hat, wie wir Fußball spielen wollen. Irgendwann war das auch komplett meins."

Seinen Spielern erklärt Baumgart seine Idee so, wie er "es auch erklärt haben möchte" - in "klarer und einfacher Sprache". Schließlich sei auch der Fußball einfach. "Früher hieß Gegenpressing 'draufgehen'. Es bedeutet nichts anderes. Und die Flügel überladen hieß eben 'Überzahl auf dem Flügel schaffen'. Ich denke, meine Sprache versteht jeder."

"Es gibt keine Ersatzspieler": Im großen Interview der Montagausgabe - hier heute Abend schon im eMagazine - lesen Sie außerdem, wie Baumgart den Kölner Kader sieht, seit wann er Trainer werden wollte und was ihn am Fußball stört.

jpe/flu

"Ein Schrei als Kuss": Wie Steffen Baumgart den 1. FC Köln verändert

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