Durchgestartet: Nach nicht mal zwei Minuten durfte Kevin Kuranyi schon das 1:0 bejubeln. dpa
HSV-Coach Huub Stevens brachte gegenüber dem 0:0 in Berlin gleich vier neue Akteure von Beginn an: Sorin fehlte aufgrund einer Oberschenkelzerrung, Benjamin, Trochowski und Zidan mussten zunächst auf der Bank Platz nehmen. Atouba verteidigte so hinten links, Kompany im defensiven und van der Vaart im offensiven Mittelfeld sollten das Spiel ankurbeln. In vorderster Front stürmte Guerrero.
Nach dem 5:0 gegen Cottbus hatte Schalkes neuer Trainer Michael Büskens keinen Grund, größere Umstellungen vorzunehmen. Lediglich auf Pander (Adduktorenprobleme) musste der Neue auf der Schalke-Bank verzichten. Krstajic kehrte in die Startelf zurück, verteidigte zentral neben Bordon. Westermann rückte auf die linke Außenverteidigerposition.
Der HSV war noch gar nicht richtig auf dem Platz, da führten die Gäste bereits. Atouba ließ Streit an der rechten Eckfahne nach Belieben agieren und letztlich flanken. In der Mitte verlor Reinhardt Kuranyi völlig aus den Augen, so dass der Nationalstürmer aus sechs Metern Torentfernung leicht und locker zur Führung einköpfen konnte (2.). Bereits das achte Kopfballtor Kuranyis in der laufenden Saison - Spitzenwert!
Der 30. Spieltag
Das Tor war der Startschuss zu einer sehr lebendigen Anfangsphase: Van der Vaart traf per Hackenkick das Außennetz (4.), Altintop hob das Leder frei vor Rost neben das Tor (7.). Mit Altintops Großchance war Schalkes Offensivdrang aber auch schon beendet. Die Stevens-Elf bekam die Partie besser in den Griff und vergab durch Olic - jeweils von van der Vaart vorbereitet - zwei gute Chancen zum Ausgleich (12., 18.).
Damit war die Zeit der Tormöglichkeiten im ersten Durchgang auch schon beendet. Die Hanseaten mühten sich zwar, Schalke stand aber defensiv gut und ließ kaum noch etwas zu. Konstruktives Angriffsspiel, mit dem in der Vorwoche Cottbus noch deutlich dominiert wurde, ließen die "Königsblauen" in Hamburg aber weitestgehend vermissen.
Wiedersehen auf Augenhöhe: Huub Stevens und Youri Mulder standen im Blickpunkt. dpa
Das änderte sich auch nach der Pause nicht. Schalke ließ es sehr ruhig angehen und verzeichnete im gesamten zweiten Abschnitt keine einzige Tormöglichkeit. Die Hausherren hingegen hatten zwar weit mehr Ballbesitz, konnten diesen aber kaum einmal in Tormöglichkeiten ummünzen. Auch wenn sich einmal ein Akteur auf außen freigespielt hatte , fehlten einfach die Anspielstationen in der Zentrale (Olic, 53.; Guerrero, 67.; Demel, 72.).
So etwas Ähnliches wie Torgefahr entwickelten die Hamburger daher nur aus Fernschüssen, doch Guerrero (54., 73.) und Demel (64.) verfehlten den Kasten. Keeper Neuer wurde im gesamten Spiel kein einziges Mal wirklich geprüft.
Routiniert, aber glanzlos und unter dem Jubel der mitgereisten Fans spielten die "Knappen" die letzten Minuten herunter. Ungefährdet fuhren die Gäste schließlich die drei Punkte ein.
Für den HSV geht es am kommenden Samstag zum hanseatischen Duell nach Rostock. Schalke 04 hat zeitgleich Hannover 96 zu Gast.