Bundesliga

Neue Handspielregeln schon ab der Europameisterschaft

"Achselhöhe" als Grenze für ein strafbares Handspiel

Neue Handspielregeln schon ab der EM: Größerer Ermessensspielraum für Schiedsrichter

Wann wird ein Handspiel geahndet? Die Antwort darauf haben IFAB und FIFA neu definiert.

Wann wird ein Handspiel geahndet? Die Antwort darauf haben IFAB und FIFA neu definiert. imago images

"Die Textlänge im Regelbuch wurde auf weniger als ein Drittel der ursprünglichen Länge gekürzt", sagte DFB-Lehrwart Lutz Wagner auf einer Online-Veranstaltung des DFB, bei der die Schiedsrichter-Verantwortlichen der Landesverbände über die Regeländerungen zur neuen Saison informiert wurden.

Nur noch zwei Kriterien für Handspiel in der Defensive

Von ursprünglich acht Unterpunkten im Text sind nur noch drei übriggeblieben. Nun gibt es nur noch zwei Kriterien, nach denen ein Handspiel eines Verteidigers als strafbar zu ahnden ist. "Wenn ein Spieler mit einer absichtlichen Bewegung die Hand oder den Arm zum Ball führt", wird in Zukunft gepfiffen, ebenso "wenn der Spieler durch seine Körperhaltung die Intention verfolgt, den Ball aufzuhalten".

In der vergangenen Saison wurde oft über die 'T-Shirt-Linie' gesprochen - die hat es im Regelwerk aber nie gegeben.

Lutz Wagner

Zur "Intention bei der Bewegung" zählen beispielsweise die "Abstützhand", das "Anschießen durch einen Mitspieler", die Frage der Absicht oder der Vergrößerung der Abwehrfläche. Dies zu bewerten, "legt man nun wieder mehr in das Ermessen des Schiedsrichters", so Wagner.

"Achselhöhe" als Grenze

Zudem wurde die "Achselhöhe" als Grenze für ein strafbares Handspiel schriftlich festgehalten. Dabei stellte Wagner klar: "In der vergangenen Saison wurde oft über die 'T-Shirt-Linie' gesprochen - die hat es im Regelwerk aber nie gegeben". Stattdessen nannte Wagner ein Beispiel für die neu festgehaltene Regel. "Zieht man sich die Spielführerbinde soweit nach oben wie möglich und der Ball fliegt dagegen, dann ist dies ein Handspiel."

Unabsichtliches Handspiel wird nur noch beim Torschützen geahndet

Die dritte Neuerung in Sachen Handspielregel beschäftigt sich mit dem unabsichtlichen Handspiel eines Angreifers. Dieses wird in Zukunft nur noch geahndet, wenn der Angreifer im Anschluss selbst ein Tor schießt. Sollte ein Mitspieler treffen, bleibt das Handspiel ungestraft.

EM schon mit den neuen Regeln

All diese Neuerungen, die vom International Football Association Board (IFAB) und der FIFA im Frühjahr beschlossen wurden, treten ab dem 1. Juli in allen nationalen Wettbewerben in Kraft - werden aber auch schon zuvor bei der Europameisterschaft angewendet.

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