Bundesliga

Arminia Bielefeld legt Protest ein gegen die Sperre für de Medina

Bielefeld legt Protest ein gegen die Sperre für de Medina

"Keine Verhältnismäßigkeit mehr": Arabi hinterfragt den Sinn des VAR

Schiedsrichter Markus Schmidt schickte Bielefelds Nathan de Medina gegen Bremen vom Platz.

Schiedsrichter Markus Schmidt schickte Bielefelds Nathan de Medina gegen Bremen vom Platz. picture alliance

Gegen die Sperre von drei Spielen für Verteidiger Nathan de Medina legt Arminia Bielefeld beim DFB Protest ein. "Wir haben uns die Bilder noch einmal angeschaut. Wenn wir Vergleichsszenen nehmen, ist da irgendwann keine Verhältnismäßigkeit mehr gegeben", begründet Sport-Geschäftsführer Samir Arabi, weshalb man die Strafe nicht akzeptiere. Anhand der Szene, in der der Belgier beim 0:2 gegen Werder Bremen in der 71. Minute mit Roter Karte vom Platz gestellt worden war, entzündet sich aus Bielefelder Sicht eine grundsätzliche Kritik am Wirken des Videoassistenten.

De Medina hatte zwar den Ball gespielt, seinen Gegenspieler Niclas Füllkrug allerdings auch hart an der Achillessehne getroffen. Das Foul war von Schiedsrichter Markus Schmidt mit Gelb bestraft worden, ehe sich aus Köln Videoassistentin Bibiana Steinhaus einschaltete und die Gelbe in einer Rote Karte umgewandelt wurde - obwohl im Sinne der üblichen Handhabungen keine "klare Fehlentscheidung" des Kollegen vorgelegen hatte. "Bremens Trainer Florian Kohfeldt hatte vor einigen Tagen bereits angemerkt, dass der VAR in dieser Form keinen Sinn mache. Wir müssen uns dem anschließen", so Arabi, der ausführt: "Der Schiedsrichter hatte während des Spiels freie Sicht auf die Szene, ebenso der vierte Offizielle und der Schiedsrichter-Assistent an der Linie." Niemand habe in jener Situation die Gelbe Karte angezweifelt, auch kein Bremer Spieler oder Offizieller. "Wir diskutieren keine Sekunde darüber, dass es ein Gelb-würdiges Foul war, aber dann meint jemand im Keller, er habe da noch etwas entdeckt..."

Der Bielefelder Ärger ist groß, da in vergleichsweise schwerwiegenderen Situationen gegen das eigene Team der Eingriff des Videoassistenten jeweils ausgeblieben war. Vor allem im Hinspiel gegen den am Sonntag wartenden Gegner Leverkusen hatte dies aus Arminia-Sicht extreme Formen angenommen, als ein klar elfmeterreifes Foul an Ritsu Doan und später ein Tritt gegen Fabian Klos, das zur Auswechslung des Stürmers geführt hatte, weder im Review überprüft worden, geschweige denn mit einem Pfiff oder einer persönlichen Strafe geahndet worden waren.

"Da meldete sich keiner", klagt Arabi und folgert: "Dann muss ich mich dann in der Tat fragen, ob das Ganze noch Sinn macht mit dem Videoschiedsrichter." Zumal der Aufsteiger der inzwischen einzige Bundesligist sei, der selbst noch keinen Elfmeter zugesprochen bekommen habe. "Da wird sich nichts angeguckt. Das ist grenzwertig und finden wir schon merkwürdig. Und bezogen auf die Situation mit de Medina finden wir, dass das Strafmaß zu hart ist. Deshalb haben wir Einspruch eingelegt und es plausibel begründet." Eine Rückmeldung habe man noch nicht erhalten.

Michael Richter

Bilder zur Partie Arminia Bielefeld - Werder Bremen