Bundesliga

Reus sauer: "Bei Bayern wäre es gepfiffen worden, fertig, aus"

Dortmunder hadern mit drittem Bayern-Tor

Reus sauer: "Bei Bayern wäre es gepfiffen worden, fertig, aus"

Sah ein klares Foul an Emre Can: Dortmunds Kapitän Marco Reus.

Sah ein klares Foul an Emre Can: Dortmunds Kapitän Marco Reus. Getty Images

"Wir haben gut angefangen, waren dann zu passiv und haben nicht mehr die Pressingsituationen gehabt, weil wir zu tief standen. In der zweiten Hälfte haben wir zu wenig Torgefahr gehabt", analysierte Reus nach der Partie bei "Sky". Der BVB ging nach einer furiosen Anfangsphase samt Doppelpack von Erling Haaland, der nach der Pause verletzt ausgewechselt werden musste, mit 2:0 in Führung. Doch noch vor der Pause kam Bayern zum Ausgleich, Robert Lewandowski netzte zweimal ein.

Nach dem Seitenwechsel gab es lange keine großen Chancen auf beiden Seiten und es sah nach einem Remis aus. Doch dann kam die 88. Minute, als Leon Goretzka das 3:2 erzielte. Eine Szene im Vorfeld des Treffers sorgte für Gesprächsstoff, Emre Can war im Mittelfeld in einem Zweikampf mit Leroy Sané zu Fall gekommen, was Schiedsrichter Marco Fritz aber nicht als Foul bewertete.

Spielersteckbrief Reus
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"Für mich ein ganz klares Foul, so sah es für mich von der Bank aus", sagte der zu dieser Zeit schon ausgewechselte Reus und legte nach Ansicht der TV-Bilder nach: "Ich sagen Ihnen ganz ehrlich: Wenn das bei Bayern gewesen wäre, hätte er (der Schiedsrichter, d.Red.) 100-prozentig gepfiffen. Das ist so. Bei Bayern wäre es gepfiffen worden, fertig, aus, ist so."

Terzic sieht es wie Reus - Cans klare Worte an Fritz

Unterstützung erhielt der Kapitän von seinem Trainer. "Für mich ist es auch ein klares Foul. Aber wir müssen das jetzt so akzeptieren", sagte Edin Terzic. Nicht ganz so klar schätzte die Situation der direkt involvierte Can ein. "Das kann er pfeifen, muss er aber nicht", so der 27-Jährige, der dann aber noch ein paar deutliche Worte in Richtung Fritz richtete: "Ich finde generell, in der zweiten Hälfte hat der Schiedsrichter viel auf Zuruf gepfiffen. Wir haben, glaube ich, kein Foul bekommen. Das macht manchmal den Rhythmus kaputt, man will da sein, man ist im Zweikampf - und dann pfeift der Schiedsrichter für Rot. Das war heute ein bisschen zu oft, das habe ich dem Schiedsrichter auch persönlich gesagt." In der zweiten Hälfte wurden sieben BVB- und zwei Bayern-Fouls gepfiffen.

Für Müller war es kein Foul

Und wie es bei solchen Situationen oft ist, sehen es die beiden Lager sehr verschieden. "Wenn man ein Spiel verloren hat, ist klar, dass man sich vielleicht diese Szene herausnehmen kann. Natürlich ist das auch schon mal im Mittelfeld gepfiffen worden. Aber ich glaube nicht, dass wir wollen, dass solche Duelle an der Mittellinie abgepfiffen werden", sagte Bayerns Thomas Müller beim Blick auf die Situation. "Sonst haben wir nur noch Stop-and-go, Stop-and-go. Ich hätte es selbst - auch wenn das natürlich vielleicht schwer zu glauben ist - gegen uns nicht als Foul gesehen. Ich finde das genau richtig. Diese Art, Fußballspiele zu leiten, auch wie es heute Marco Fritz getan hat, gefällt mir viel besser. Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn immer alles gleich abgepfiffen wird."

Es war sicherlich eine Szene, über die man viel diskutieren kann. Die Entscheidung, weiterlaufen zu lassen, passte jedoch zur Linie von Fritz, wenngleich es sicher Schiedsrichter gibt, die es als Foul gepfiffen hätten.

Can fehlte der Mut

Allerdings konnte man die BVB-Niederlage auch nicht nur an dieser Szene festmachen. "Es war nicht gut genug, da müssen wir ehrlich sein. Wir haben gut angefangen, dann aber nicht mehr versucht, Fußball zu spielen. Klar hat es Bayern gut gemacht, das ist eine der besten Mannschaften der Welt. Aber wir müssen alle auf dem Platz mehr Fußball spielen, versuchen, mutiger zu sein. Das hat heute gefehlt", räumte Can ein.

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mst