2. Bundesliga

Die schleichende Gefahr beim Hamburger SV

Herbstkrisen-Parallele: HSV enttäuscht nicht, siegt aber auch nicht

Die schleichende Gefahr beim Hamburger SV

Ahnt, dass der Aufstiegskampf mit vier, fünf Teams bis zum Zweitliga-Saisonende dauern kann: HSV-Trainer Daniel Thioune.

Ahnt, dass der Aufstiegskampf mit vier, fünf Teams bis zum Zweitliga-Saisonende dauern kann: HSV-Trainer Daniel Thioune. imago images

Der HSV hat 42 Zähler auf der Habenseite, ist Zweitliga-Tabellenführer. Allerdings haben der VfL Bochum sowie Holstein Kiel ebenfalls 42 Punkte, lediglich das TOrverhältnis unterscheidet sich. Kurzum: Der Vorsprung an der Spitze ist von den Rothosen aufgebraucht worden. Trainer Daniel Thioune versetzt dieser Umstand nicht in Panik, weil er nach der Nullnummer im Spitzenspiel gegen Greuther Fürth konstatiert, dass seine Mannschaft ihm "viel angeboten hat". Nur viel geholt hat sie wie schon beim 3:3 in Aue nicht.

"Wir sind mit einem Zweier-Punkteschnitt gut unterwegs", rechnet der 46-jährige Coach vor. "Die Mannschaft hat sich gut entwickelt. Aber Kiel, Bochum und Fürth (39 Zähler; Anm.d.Red.) haben das auch." Deshalb ahnt der HSV-Coach: "Alle vier führenden Teams sammeln ordentlich Punkte, Karlsruhe dahinter auch - es bleibt spannend bis zum Schluss." Und das liegt auch daran, dass sein HSV eine Woche, nachdem er eine 3:1-Führung hergegeben hatte, gegen die Franken beste Chancen und eine mehr als halbstündige Überzahl nicht genutzt hat. Thioune fasst diese beiden Partien so zusammen: "Wir haben in Aue unnötigerweise nicht gewonnen und jetzt überflüssigerweise nicht gewonnen." Purer Zufall? Oder der Beginn eines Trends?

Die Konkurrenz ist und bleibt stabil

Im zurückliegenden Herbst hatte sich die erste Krise unter Thioune auch mit zwei Unentschieden angekündigt, obwohl sich beide Partien isoliert betrachtet keineswegs schlecht angefühlt hatten. Das 2:2 gegen St. Pauli wurde als Punkt für die Moral gewertet, weil auf den späten Rückstand die prompte Reaktion erfolgt war. In Kiel wurde der Last-Minute-Ausgleich zügig abgehakt, weil die starken Störche lange kontrolliert wurden. In Aue und gegen Fürth lieferte der HSV nun wieder Ansatzpunkte für Optimismus, überzeugte fraglos fußballerisch - er gewann aber nicht, weil ihm sowohl im Erzgebirge als auch Samstag im Volkspark die Konsequenz in den entscheidenden Momenten gefehlt hat. Eine durchaus schleichende Gefahr: Gefühlt deutet nicht vieles auf einen neuerlichen Absturz hin, weil die Mannschaft gefestigter und spielstärker als in der Vergangenheit wirkt - de facto aber droht er erneut, weil die in diesem Jahr stabile Konkurrenz keine Ausrutscher erlaubt.

Probleme in der Innenverteidigung

In Würzburg am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) muss Thioune nach Rick van Drongelen (nach Kreuzbandriss immerhin auf dem Weg zum Comeback) und Toni Leistner (mit Sehnenriss im Oberschenkel noch wochenlang im Krankenstand) auch noch Innenverteidiger Nummer drei, Stephan Ambrosius, wegen Gelbsperre ersetzen. Dafür erwartet er in der kommenden Trainingswoche Jeremy Dudziak nach Zerrung, Bobby Wood (Knie) und Josha Vagnoman (Bänderriss) zurück.

"Bei allen dreien sieht es gut aus", verrät Sportdirektor Michael Mutzel. Insbesondere Dudziaks Rückkehr wird vor der Reise zu den Kickers herbeigesehnt. Denn weitere Punktverluste beim Schlusslicht würden die Fragen, ob die jüngsten Resultate Rückschläge waren oder nicht, deutlich beantworten.

Sebastian Wolff

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