Bundesliga

Ungereimtheiten bei Mitgliederversammlung 2017? VfB wehrt sich

Ungereimtheiten bei Mitgliederversammlung 2017?

VfB wehrt sich: "Schlicht ausgeschlossen"

Auf der Mitgliederversammlung im Juni 2017 wurde beim VfB die Ausgliederung beschlossen.

Auf der Mitgliederversammlung im Juni 2017 wurde beim VfB die Ausgliederung beschlossen. picture alliance

Das Jahr 2017 hält den VfB Stuttgart 2021 weiter in Atem. Neben der vom kicker aufgedeckten Datenaffäre und ihrer weitreichenden Folgen beschäftigt den Bundesliga-Aufsteiger ein Bericht des "Spiegel" vom Freitag über angebliche Ungereimtheiten bei der Mitgliederversammlung vor knapp vier Jahren.

Einem dort zitierten Augenzeugen zufolge habe sich damals ein Viertel der Anwesenden wegen "massiver Probleme" mit den elektronischen Abstimmungsgeräten nicht am Votum für die Ausgliederung beteiligen können. Der Bericht, der die Frage nach Manipulation in den Raum stellte, treibt auch die VfB-Mitglieder um, von denen sich einige an den Klub wandten.

"Wir haben keinerlei technische Probleme feststellen können"

Deshalb veröffentlichten die Stuttgarter am Samstag eine lange Stellungnahme, in der sie die Vorwürfe weit von sich weisen. Demnach hätte nach jener Mitgliederversammlung bis heute "lediglich eine mittlere zweistellige Zahl" der damals Stimmberechtigten dem Klub von technischen oder anderen Problemen berichtet, die ihre Stimmabgabe verhindert hätten. Dafür seien jedoch keine Anhaltspunkte gefunden worden. "Wir haben keinerlei technische Probleme feststellen können."

Im Vorfeld seien "umfangreiche Maßnahmen zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeit des Abstimmungssystems durchgeführt", zur Vermeidung von Interferenzen "vorsorglich sogar das elektronische Kassensystem des VfB-Klubrestaurants ausgeschaltet" worden. Ein Notar habe zudem die ordnungsmäßige Durchführung der Abstimmung beurkundet.

"Die Nichtteilnahme war eindeutig eine individuelle Entscheidung"

Nur "vereinzelt, d.h. in einer Fallzahl im untersten zweistelligen Bereich", und damit "im üblichen Rahmen" habe man den Ausfall einzelner Abstimmungsgeräte beobachtet, für die Ersatzgeräte eingesetzt worden seien. Außerdem sei die prozentuale Wahlbeteiligung "exakt" bei der Abstimmung zur Ausgliederung am höchsten gewesen. "Von den gut 12.000 anwesenden stimmberechtigten Mitgliedern nahmen im Laufe der Versammlung insgesamt über 11.500 an den Abstimmungen teil, dabei beteiligten sich manche nicht an allen Abstimmungen. Die Nichtteilnahme war eindeutig eine individuelle Entscheidung."

Der VfB schlussfolgert: "Dass angeblich Stimmgeräte oder -karten - und zwar nie die gleichen, sondern für jede Abstimmung andere - während der Abstimmungsvorgänge ausgefallen sein sollen, obwohl sie bei früheren und/oder späteren Abstimmungen am gleichen Tag tadellos funktioniert haben und dass dies weder von den angeblich jeweils betroffenen Mitgliedern selbst noch von dem technischen Personal oder dem Notar bemerkt wurde, ist hiernach schlicht ausgeschlossen."

jpe