Bundesliga

Rätsel van der Hoorn, Hoffnungsschimmer Doan

Bielefeld: Durchwachsene Zwischenbilanz der Neuen

Rätsel van der Hoorn, Hoffnungsschimmer Doan

Gibt Anlass zu Hoffnung: Bielefelds Ritsu Doan.

Gibt Anlass zu Hoffnung: Bielefelds Ritsu Doan. imago images

Die Frage, welcher der acht Zugänge in dieser Saison bei Arminia voll einschlug, ist schnell beantwortet: Noch niemand. Ein Teil der aktuellen Problematik in Bielefeld besteht darin, dass es unter den Neuen bislang keinen Spieler gibt, der nachhaltig unterstreichen konnte, bei der Transformation der erfolgreichen Aufstiegself zu einer bundesligatauglichen Mannschaft ein wichtiger Faktor zu sein.

Auf dem Weg zur echten Verstärkung schien zunächst Mike van der Hoorn zu sein, obwohl die ursprüngliche Innenverteidigung mit Amos Pieper und Joakim Nilsson nominell schon zu den stärksten Mannschaftsteilen zählte. Als Nilsson Anfang der Saison auch verletzungsbedingt etwas schwächelte, schloss van der Hoorn die Lücke und erwies sich als zweikampf- und kombinationsstarker Abwehrmann mit Führungsqualitäten - in den ersten drei Spielen.

Warum der 28-jährige Niederländer anschließend in ein Formtief steuerte und Schwächen zeigte, die Gegentore begünstigten, ist den Verantwortlichen bislang ein Rätsel. Wer weiß, wie van der Hoorn agieren würde, hätte sein vermeintlicher Ausgleich zum 1:1 in der Schlussminute am 3. Spieltag in Bremen Anerkennung gefunden ...

Doan deutet sein Potenzial an - Maiers desaströse Anfänge

Ein anderer Bielefelder Neuer erzielte bereits ein Tor, konnte sich aber nicht wirklich darüber freuen: Ritsu Doan gelang der 1:4-Ehrentreffer bei der Heimniederlage gegen den FC Bayern, bei der der Japaner durchaus in mehreren Szenen andeutete, für Bielefeld den Unterschiedsspieler darstellen zu können. Mit feiner Technik und starkem Dribbling sorgte die Leihgabe der PSV Eindhoven auf der rechten Offensivseite hier und da für Belebung. Doch einer Partie wirklich seinen Stempel aufzudrücken - das gelang ihm bisher ebenso wenig wie Arne Maier, den der Aufsteiger von Hertha BSC auslieh. Der deutsche U-21-Nationalspieler muss das Spiel im Bielefelder Zentrum noch adaptieren, zwei erste Versuche in Wolfsburg (1:2) und bei Union Berlin (0:5) endeten desaströs - kicker-Note jeweils: 5,5.

Cordova fremdelt

Auch Sergio Cordova schlägt sich in neuer Umgebung bislang nur durchwachsen. Obwohl ihm laut Trainer Uwe Neuhaus bei den Verhandlungen im Sommer zu verstehen gegeben worden sei, sich auch mit der Rolle als Flügelspieler anfreunden zu müssen, scheint der Venezolaner auf der linken Position zu fremdeln. Die Augsburg-Leihgabe wirkt buchstäblich wie eine Randfigur, ein denkbarer Versuch im Sturmzentrum anstelle des bislang blassen Top-Angreifers Fabian Klos steht bislang aus, zuletzt zählte Cordova nicht einmal zur Startelf.

Letzteres konnte auch Christian Gebauer nur einmal für sich in Anspruch nehmen: Gegen Bayern München durfte der schnelle Österreicher auf der ungewohnten linken Bahn beginnen, kam dort aber nicht wie erhofft ins Spiel, weil Kontersituationen weitgehend ausblieben. Zuletzt zählte der 26-Jährige, der vom SCR Altach nach Ostwestfalen wechselte, nicht einmal zum Bielefelder Aufgebot.

Niemann - wieder ein Ausleih-Thema im Winter

Was auch für Noel Niemann gilt. Bitter für das 21-jährige Offensivtalent, das vom TSV 1860 München kam: In Bielefeld gibt es fernab der Einsatzchancen im Profiteam keine zweite Mannschaft, um Spielpraxis zu sammeln. Anfragen anderer Klubs aus unteren Ligen, die Niemann zu dieser Saison hätten ausleihen wollen, lehnte Arminia im Sommer ab - das Thema wird in der Winter-Transferphase sicher wieder auf die Tagesordnung kommen.

Bleiben die zwei neuen Außenverteidiger, deren bisheriges Dasein in Bielefeld ebenfalls mit "Aufs" und noch mehr "Abs" verbunden ist. Zuletzt spielte links der Däne Jacob Laursen wieder, ohne allerdings den Beweis antreten zu können, besser als sein Konkurrent Anderson Lucoqui zu sein. Auf der rechten Seite vertrat der Belgier Nathan de Medina phasenweise den verletzten Stamm-Verteidiger Cedric Brunner. Doch Hoffnungen, das Niveau auf dieser Position noch einmal anzuheben, blieben auch hier bisher unerfüllt.

Michael Richter

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