Bundesliga

Tuta: Kalte Dusche beim Startelf-Debüt für Eintracht Frankfurt

Frankfurt: Brasilianer ersetzte den angeschlagenen Abraham

Tuta: Kalte Dusche beim Startelf-Debüt

Bedient nach seinem Startelf-Debüt: Frankfurts Verteidiger Tuta (#35).

Bedient nach seinem Startelf-Debüt: Frankfurts Verteidiger Tuta (#35). imago images

Zumindest an sein Bundesliga-Debüt kann Tuta mit einem positiven Gefühl zurückdenken. Am 3. Spieltag wurde er beim 2:1-Sieg gegen die TSG Hoffenheim in der 63. Minute für den angeschlagenen David Abraham eingewechselt und ließ in der Schlussphase nichts mehr anbrennen. In München brannte es dagegen lichterloh, was freilich nur zum Teil an Tuta lag. Bei der Entstehung des 0:1 und des 0:3 saß auch Makoto Hasebe mit im Boot - beide ließen Robert Lewandowski sträflich viel Raum, den dieser konsequent ausnutzte. Auch in weiteren Szenen, die nicht zu Gegentreffern führten, wirkte Tuta unglücklich. Zum Beispiel in der 53. Minute, als er Lucas Hernandez im Strafraum nach einem Doppelpass zum Abschluss kommen ließ. Oder in der 64. Minute, da enteilte ihm bei einem Konter Kingsley Coman, was zu einer Großchance durch Hernandez führte. Zwar gab es auch vereinzelte Lichtblicke, wie 54,5 Prozent gewonnene Zweikämpfe dokumentieren, unterm Strich erlebte Tuta aber eine ziemlich kalte Dusche beim Startelf-Debüt.

Die Verantwortlichen nehmen den Brasilianer nach der undankbaren Aufgabe gegen die zurzeit wohl beste Vereinsmannschaft der Welt in Schutz. "Er hat es grundsätzlich gut gemacht. Ich werde ihn absolut verteidigen, denn er hat schon auch viele gute Sachen gemacht. Ich weiß nicht, ob das undankbar ist, manchmal lernt man auch viel aus so einem Spiel", resümiert Trainer Adi Hütter.

Auch von Sportdirektor Bruno Hübner gibt es lobende Worte: "Tuta hat es gut gemacht." Die schützende Hand ist verständlich, zumal die meisten Frankfurter Profis deutlich unter ihren Möglichkeiten spielten. Defensiv gaben auch Hasebe und Martin Hinteregger in vielen Szenen keine gute Figur ab. Mittelfeldspieler Stefan Ilsanker blieb im Luftduell mit Lewandowski vor dem 0:2 seltsam passiv und griff auch vor dem 0:4 nicht entschlossen ein. Weiter vorne verpassten es in der ersten Hälfte speziell die blassen Daichi Kamada und Steven Zuber, die Räume auszunutzen und die Angriffe besser auszuspielen. Folgerichtig wechselte Hütter die beiden schon zur Pause aus. Dieses Schicksal ereilte Tuta nicht. Das beim FC Sao Paulo ausgebildete Talent sollte sich nicht grämen, sondern die 90 Minuten als Lehrveranstaltung begreifen. Dann kann er daran wachsen.

Julian Franzke