Bundesliga

FC Augsburg gegen BVB mit 6000 Fans und reduzierten Tickets

Geschäftsführer Ströll hält Union-Vorstoß für "ein Stück weit naiv"

FCA gegen BVB mit 6000 Fans und reduzierten Tickets

Bleibt nicht mehr ganz leer: Die WWK-Arena in Augsburg.

Bleibt nicht mehr ganz leer: Die WWK-Arena in Augsburg. imago images

Das Heimspiel des FC Augsburg gegen Borussia Dortmund am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) soll erstmals seit März wieder vor Zuschauern stattfinden. Der Klub plant mit bis zu 6000 Fans, was ziemlich genau dem im Probespielbetrieb erlaubten Maximum von 20 Prozent der Stadionkapazität entspricht. Die WWK-Arena bietet normalerweise 30.660 Plätze.

Zunächst haben die rund 16.000 Dauerkarten-Inhaber ab Dienstagnachmittag Zugriff auf die Tickets (ausschließlich Sitzplätze), die zu einem Einheitspreis von 15 Euro verkauft werden. Dieser liegt deutlich unter dem normalen Preis für den günstigsten Sitzplatz. "Wir wollen damit unserer sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden", sagt Geschäftsführer Michael Ströll. "Wir wissen, dass die Pandemie in vielen Lebensbereichen zu zum Teil erheblichen Einschränkungen führt und nicht zuletzt aufgrund von Kurzarbeit oder auch Arbeitslosigkeit eine Familie auch finanziell gebeutelt ist."

Der FCA erwarte dadurch "pro Spiel einen Verlust im fünfstelligen Bereich", so Ströll. Dieser werde allerdings durch VIP-Einnahmen abgefedert. Rund 85 Prozent der 6000 Karten gehen an Dauerkartenbesitzer, die übrigen 15 Prozent an VIP-Kunden, Ehrengäste und Familienangehörige von Spielern. Erst mit 7000 bis 8000 Zuschauern wäre ein Heimspiel für den FCA bei einem Ticketpreis von 15 Euro kostendeckend.

Ich kann den Vorstoß aus Berlin nicht nachvollziehen. Ich halte das auch für ein Stück weit naiv

Ströll über Union Berlins Präsident Dirk Zingler

Die Stehplätze auf der Ulrich-Biesinger-Tribüne bleiben zunächst genau wie der Gästebereich geschlossen. Auf dem gesamten Stadiongelände gilt eine Maskenpflicht, die nur auf dem jeweiligen Sitzplatz aufgehoben ist. Diese Regelungen gelten auch für die folgenden Heimspiele gegen Leipzig (17. Oktober) und Mainz (31. Oktober), sofern dies die jeweils aktuellen Infektionszahlen in Augsburg zulassen. Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner lag in Augsburg zu Wochenbeginn bei knapp über 20 und somit anders als im benachbarten München deutlich unter dem kritischen Wert von 35.

Ströll appellierte an die Zuschauer, sich an die Regeln zu halten, und mahnte generell zu Vorsicht und Zurückhaltung: "Wir sollten in der Bundesliga alle sehr demütig sein. Die Fallzahlen gehen momentan wieder nach oben." Aussagen wie jüngst von Union Berlins Präsident Dirk Zingler ("Fußball mit Abstand und Maske funktioniert nicht") gehen aus seiner Sicht in die falsche Richtung. "Ich kann den Vorstoß aus Berlin nicht nachvollziehen. Ich halte das auch für ein Stück weit naiv", sagte Ströll.

Es sei "das falsche Zeichen, davon zu sprechen, dass wir wieder volle Stadien haben müssen und dass Fußball mit Maske und Abstand nicht funktioniert", erklärte der 36-Jährige. Viele Vereine hätten am vergangenen Wochenende "eindrucksvoll" das Gegenteil gezeigt, "auch wenn es selbstverständlich noch nicht das Stadionerlebnis ist, das wir uns alle wünschen".

David Bernreuther