Hansi Flick wählte seine Worte zwar indirekt, aber doch sehr deutlich und absolut unmissverständlich, als ihn der kicker bei der Abschluss-Pressekonferenz zum Saisonstart 2020/21 gegen Schalke 04 zu David Alaba (28) und dessen aktuell turbulenter Situation beim FC Bayern fragte. Seine knapp dreiminütige Antwort wurde zu einem nachdrücklichen Plädoyer für seinen Abwehrchef sowie zu einem flammenden Appell, dass beide Partner, also Verein wie Profi, die Zusammenarbeit über 2021 hinaus verlängern mögen.
Er könne "über David nur das Beste sagen", leitete der FCB-Chefcoach sein Statement ein, verwies auf dessen mittlerweile zwölfjährige Zugehörigkeit zum FC Bayern und dessen Entwicklung im Klub. "David ist eines der Herzstücke dieser Mannschaft, nicht nur auf dem Trainingsplatz, und in den Spielen und gerade neben dem Platz enorm wichtig für diese Mannschaft", lobte Flick. "Er hat eine ganz besondere Art, die uns Trainern Freude macht."
Wenn er nicht schon in unseren Reihen wäre, würde ich mir wirklich genau so einen Spieler wünschen.
Flick über Alaba
So habe er gerade in Phasen des Cyber-Trainings die Kleingruppen immer wieder mitgezogen. "Wenn er nicht schon in unseren Reihen wäre, würde ich mir wirklich genau so einen Spieler wünschen", sagte Flick. "Auf dieser neuen Position als Innenverteidiger ist er einer der Besten, wenn nicht sogar der Beste, weil er dieses Spiel als Innenverteidiger gerade mit Ball enorm geprägt, auf ein neues Level gehoben hat." Und "deswegen ist er für uns so wichtig".
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Also wünscht sich der FCB-Tripletrainer 2020, "dass David weiterhin bei Bayern München ist, dass beide Seiten aufeinander zugehen und ein bisschen Schärfe aus der ganzen Sache rausnehmen", weil er, Flick, glaube, dass ein Disput, wie es ihn in den vergangenen Tagen gab, "dieser tollen Beziehung zwischen David und dem FC Bayern nicht gerecht" werde. "David ist ein außergewöhnlicher, ein super Spieler", so Flick, der dem Trainerteam so viel gebe, gleichzeitig ein Ansprechpartner für neue Spieler und "da sehr verbindend" sei.
Einen vorzeitigen Abgang Alabas will Flick unter allen Umständen verhindern. Der Österreicher wäre aus rein sportlicher und hierarchischer Sicht ein enormer Verlust - doch es müssen eben auch die finanziellen Bedingungen stimmen, gerade in Corona-Zeiten, die seriöse ökonomische Planungen kaum zulassen. München, wo an diesem Freitag gegen Schalke erst 7500 Zuschauer zugelassen werden sollten, nun aber keine wegen der hohen Infektionszahlen, liefert den aktuellen Beleg. Deshalb tun die Bayern-Bosse gut daran, ihre beabsichtigte Personalpolitik der Vernunft durchzuziehen, angepasst an die vom Virus diktierten Gegebenheiten.
Bayern bieten 15 Millionen Euro für Dest
Im Hintergrund wird dennoch an einer Verbreiterung des Kaders gearbeitet. Flick wünscht sich für jede Position zwei Spieler in seinem Kader, dazu drei, vier Talente. Für den zum FC Liverpool verabschiedeten Thiago haben die Bayern ebenso einen konkreten Kandidaten im Auge wie für den Flügel sowie die rechte Außenverteidigung, wo US-Nationalspieler Sergino Dest (19, Ajax Amsterdam, Vertrag bis 2022) noch immer der Mann ihrer Wahl ist. Wie aus dem Nachbarland verlautet, waren die Bayern am Dienstag in den Niederlanden und bieten Ajax 15 Millionen Euro für den wieselflinken Außenverteidiger.
"Ich bin wirklich guter Dinge", so Flick in Richtung des Sportvorstands Hasan Salihamidzic, "dass Hasan und sein Team den Kader noch einmal qualitativ aufrüsten kann. Etwas Zeit bleibe ja noch bis zum Transferende am 5. Oktober.
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