Bundesliga

Nach kurzem Glanz: Lob für Wirtz und klare Kritik von Bosz

Leverkusen: Coach nach dem 7:0 im Pokal nicht zufrieden

Nach kurzem Glanz: Lob für Wirtz und klare Kritik von Bosz

Erzielte gegen Norderstedt das Tor zum 4:0.

Erzielte gegen Norderstedt das Tor zum 4:0. imago images

Am Ende war es - das wurde schon innerhalb der ersten halben Stunde klar - ein Muster ohne Wert. Dafür präsentierte sich der Regionalligist einfach als viel zu schwacher und hilfloser Gegner. Gegen die Norddeutschen wäre locker ein zweistelliger Sieg möglich gewesen. Bereits nach 32 Minuten führte Bayer 6:0.

Doch was danach geschah, gefiel Bosz weniger. "Ich bin mit den ersten 30 und den letzten 15 Minuten zufrieden. Das war okay. Dazwischen nicht. Wenn man nach 30 Minuten 6:0 führt, muss das Endergebnis höher sein", monierte der Niederländer.

Trainersteckbrief Bosz
Bosz

Bosz Peter

Spielersteckbrief Wirtz
Wirtz

Wirtz Florian

Dafür, dass das erste Spieldrittel ein gelungenes war, zeichnete sich unter anderem Florian Wirtz verantwortlich. Das 17-jährige Toptalent sorgte zusammenmit Kerem Demirbay seinem Partner im offensiven Mittelfeld im 4-3-3 und Nadiem Amiri für die herausragenden Akzente in dieser Phase.

Bosz' großes Lob für Wirtz

Welche Rolle Wirtz nach dem Abgang von Topstar Kai Havertz in der neuen Saison einnehmen könne, wollte Bosz zwar nicht einordnen. Ein dickes Lob gab es für den Offensivakteur dennoch: "Zur kommenden Spielzeit kann ich nichts sagen", bremste der Werkself-Trainer erstmal, fügte jedoch an, "aber für mich war er heute der Beste auf dem Platz."

Von diesem Status war Debütant Patrik Schick erwartungsgemäß noch weit entfernt. Der frisch aus Rom verpflichtete Mittelstürmer, der seit Mittwoch in Leverkusen trainiert, und nach häuslicher Quarantäne zudem noch Trainingsrückstand aufweist, kam zur Pause und ließ anfangs zwei Großchancen liegen. Dann traf er zum Endstand. Dennoch urteilte Bosz: "Aber er kann es besser."

Wie sein Team. "In den ersten 30 Minuten hat man gesehen: Wenn wir den Ball laufen lassen und alle in Bewegung sind, haben wir eine gute Mannschaft", so Bosz, der die Partie indirekt als bessere Trainingseinheit einordnete, in der man an "der Spielweise und der Kondition arbeiten" konnte.

"Der Ball muss laufen, nicht die Spieler mit dem Ball"

Nachholbedarf besteht nach nur zwei Wochen Vorbereitung offensichtlich. So erklärte Bosz den Niveauabfall nach dem ersten halben Dutzend wie folgt: "Wenn man müde wird, denkt man langsamer und dann hat man die Vororientierung nicht mehr und fängt an, mit dem Ball zu laufen. Und das ist genau, was ich nicht will. Der Ball muss laufen, nicht die Spieler mit dem Ball. Wenn man stillsteht und der Mann am Ball nicht mehr diese zwei, drei Optionen hat, dann wird alles schwieriger. Dann hatten wir auch weniger Torchancen. Die hatten wir erst am Ende der zweiten Hälfte wieder, als die neuen Spieler neue Energie gebracht haben."

Eine Zustandsbeschreibung, die zumindest nachdenklich machen kann. Gegen Norderstedt hatte dieser Status keinen Ausgang aufs Ergebnis. Am kommenden Sonntag zum Ligaauftakt in Wolfsburg droht bei einem ähnlichen Niveauabfall nach 30 Minuten Ungemach.

Stephan von Nocks

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