Bundesliga

Hübner: "Hinteregger sieht sich in der nächsten Saison hier"

Frankfurt: Verlängert Hütter noch in der Länderspielpause?

Hübner: "Hinteregger sieht sich in der nächsten Saison hier"

Martin Hinteregger fühlt sich bei Eintracht Frankfurt wohl.

Martin Hinteregger fühlt sich bei Eintracht Frankfurt wohl. imago images

Auch fünf Wochen vor der Schließung des Transferfensters ist kaum abzusehen, wie stark sich der Frankfurter Kader noch verändern wird. "Der Transfermarkt ist sehr mühselig, dementsprechend ist das auch bei uns der Fall", sagt Hübner. Aktuell sieht der 59-Jährige keinen Handlungsbedarf. Sollte es keine Abgänge mehr geben, betont der Sportdirektor, "brauchen wir keine Spieler mehr, da wir der festen Überzeugung sind, dass wir gut aufgestellt sind".

Die Ausgangslage kann sich freilich schnell ändern. Sollte es gelingen, Abnehmer für die sportlich verzichtbaren Simon Falette, Jetro Willems und Erik Durm zu finden, wären Mittel frei, um beispielsweise einen dribbel- und offensivstarken Rechtsaußen zu verpflichten. Da in Zeiten zurückgehender Einnahmen viele Klubs ihre Kader verkleinern wollen, ist das freilich leichter gesagt als getan. Hinzu kommt: Welcher Spieler nimmt beim Vereinswechsel schon gerne Gehaltsabstriche in Kauf?

Hübner: "Kann mir gut vorstellen, dass Kostic bleibt"

Für schlagartig mehr Handlungsspielraum auf dem Transfermarkt würde ein Verkauf von Filip Kostic sorgen - auch wenn nicht die komplette Ablöse reinvestiert werden könnte. "Filip ist ein gefragter Spieler. Aber es gibt kein Angebot, über das wir nachdenken", sagt Hübner und erklärt: "Die Corona-Zeit ist eine ganz besondere Zeit. Viele Vereine warten noch ab, dass Bewegung in den Markt kommt. Fakt ist: Filip fühlt sich total wohl bei uns. Wenn kein Verein kommt, der ihm und auch Eintracht Frankfurt entspricht, kann ich mir gut vorstellen, dass er bleibt."

Klarer erscheint die Zukunft bei Publikumsliebling Martin Hinteregger. "Martin hat immer gesagt, dass er sich absolut wohl fühlt. Er hat in der Vergangenheit schon viele Anfragen abgelehnt, weil er sich hier sieht. Es wird immer mal wieder eine Anfrage kommen, weil er gut ist. Aber er hat ganz klar gesagt, dass er sich in der nächsten Saison und in der Zukunft hier sieht", berichtet Hübner. Verbrieft ist, dass der FC Southampton, wo Hintereggers österreichischer Landsmann Ralph Hasenhüttl als Trainer arbeitet, in diesem Sommer Interesse an einer Verpflichtung zeigte.

Nach kicker-Informationen aus Italien lehnte Hinteregger im Sommer 2019 sogar ein sehr lukratives Angebot von Lazio Rom ab, weil er von Augsburg lieber zur Eintracht zurückkehren wollte. Dafür verzichtete er auf viel Geld. Da er außerdem erst kürzlich den Mietvertrag seiner Villa in Frankfurt kündigte, um zu seiner Freundin zu ziehen, könnte ihn wahrscheinlich nur das Angebot eines absoluten Top-Vereins ins Grübeln bringen.

Was macht Kamada?

Rätselraten gibt es noch um die Zukunft von Daichi Kamada. Da der Vertrag des Japaners am Saisonende ausläuft, besteht in den kommenden Wochen Handlungsdruck: Lehnt der Zehner eine Verlängerung ab, müsste Frankfurt einen Verkauf forcieren, um in zehn Monaten nicht mit leeren Händen dazustehen. Kamadas Zögern überrascht, da er noch viel zu unkonstant spielt, um sich in einem Klub mit höherem Konkurrenzdruck durchzusetzen. "Ich glaube, dass er schon weiß, was er an der Eintracht hat - und umgekehrt auch. Du brauchst immer einen Trainer, der auf dich baut. Und das hat Adi Hütter auch in der Zeit getan, in der er nicht so performte. Er glaubte immer an Daichis Stärken, und ich denke schon, dass das den Ausschlag geben wird", ist Hübner zuversichtlich.

Neben einem japanischen Berater (Roberto Tukada) wird Kamada auch vom früheren Eintracht-Profi und Asien-Experten Thomas Kroth (Agentur Pro Profil) vertreten. "Thomas hat dafür gesorgt, dass Daichi hierher kommt. Er ist geerdet und gehört zu den Beratern, die immer auch an die Entwicklung des Spielers denken. Von daher glaube ich schon, dass das funktionieren kann", erläutert der Sportdirektor. Schmallippig wird er indes, wenn es um seine eigene Zukunft geht - dabei endet Hübners Vertrag ebenfalls am 30. Juni 2021. Wie geht es dann weiter? "Die Frage stellt sich noch nicht. Das ist noch lange hin, wir haben jetzt Corona, da gibt es wichtigere Themen."

Verlängert Hütter noch in der Länderspielpause?

Eine zeitnahe Verlängerung des auslaufenden Vertrages von Hütter erscheint da schon deutlich wahrscheinlicher. Es seien nur noch Nuancen zu klären, berichtet Hübner. "Adi möchte gerne noch das eine oder andere besprechen. Wir haben in der Länderspielpause dazu genug Zeit, ich denke, dass die Gespräche forciert werden. Dementsprechend sind wir optimistisch", so der Sportdirektor. Es wäre keine Überraschung, sollte der Coach noch vor dem Pflichtspielauftakt im DFB-Pokal einen neuen Kontrakt unterzeichnen.

Julian Franzke

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