Bundesliga

Woltemade spielt sich bei Werder in den Fokus

Baumann: "Chance auf regelmäßige Einsätze"

Woltemade spielt sich bei Werder in den Fokus

Setzte regelmäßig auf einer offensiven Halbposition im Mittelfeld Akzente: Nick Woltemade.

Setzte regelmäßig auf einer offensiven Halbposition im Mittelfeld Akzente: Nick Woltemade. imago images

Während Milot Rashica (Kosovo) und Tahith Chong (U 21 Niederlande) immerhin zu den anstehenden Länderspielen reisen dürfen, die nicht in einem Corona-Risikogebiet stattfinden, behält Werder einen weiteren Nationalspieler während der laufenden Abstellungsperiode gänzlich zu Hause: Nick Woltemade nimmt nicht an den U-19-Länderspielen des DFB in Polen und Belgien teil, sondern bestreitet die Vorbereitung weiter mit dem Team von Florian Kohfeldt. Das hat allerdings nichts mit Corona zu tun - sondern allein damit, dass der 18-Jährige aktuell bereits zu einem wesentlichen Bestandteil des Bremer Bundesligakaders aufgestiegen ist.

"In enger Abstimmung mit U-19-Nationaltrainer Christian Wörns" sei diese Entscheidung getroffen worden, berichtet Werder-Manager Frank Baumann. "Es ist einfach sinnvoll, dass Nick die Vorbereitung jetzt komplett bei uns durchzieht." Schließlich waren die bisherigen Vorbereitungseindrücke des Teenagers so stark, dass ihm zum Bundesligastart schon eine durchaus bedeutsame Rolle zugetraut werden darf. Nicht als Stammkraft, aber sehr wohl als einer der ersten Einwechselspieler. Auch Baumann spricht ganz konkret von der "Chance auf regelmäßige Bundesligaeinsätze. Und wenn ein junger Spieler die bekommen kann, profitiert auch der DFB am meisten". Was nachvollziehbarer Weise offenbar auch Wörns so einschätzt.

Gebürtiger Bremer kam mit acht Jahren zu Werder

Bei seiner Körpergröße von 1,98 Metern scheint Woltemade, vergangene Saison bereits fünf Mal eingewechselt und jüngster Bundesliga-Debütant der Klubgeschichte, als Mittelstürmer prädestiniert. Akzente setzte er jüngst jedoch regelmäßig auf einer offensiven Halbposition im Mittelfeld. Eben dort oder auf dem Flügel in einem Dreiersturm verortet ihn Kohfeldt derzeit vorrangig.

"Nick verfügt über ein sehr gutes Tempodribbling", begründet der Fußballlehrer, unübersehbar sind auch Handlungsschnelligkeit und Spielverständnis auf hohem Niveau. Als "Wandspieler" mit dem Rücken zum Tor sei es hingegen "eher schwierig" für den Nachwuchsmann, hat Kohfeldt registriert. Trotz seiner Größe dürfte dem schlaksigen Woltemade in dieser Rolle unter anderem noch einiges an Robustheit fehlen.

Als spielender Mittelstürmer, der sich ins Mittelfeld zurückfallen lässt, um von dort aus mit die Fäden zu ziehen, ist Woltemade jedoch ebenfalls geeignet, wie die Schlussphase im jüngsten Test gegen den FC Groningen (4:0) verriet. Mit dem gebürtigen Bremer, der 2010 als Achtjähriger zu Werder kam, könnte das nächste Eigengewächs vor einer erfreulichen Zukunft im Verein stehen.

Thiemo Müller